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Energetische Quartierskonzepte (EQK)

Das wichtigste Handlungsfeld für den Klimaschutz ist auf kommunaler Ebene die Wärmeversorgung von Gewerbe und Haushalten. Hier geht es zugleich darum, wie das Antlitz der Stadt sowie Wohnungs- und Sozialpolitik in der Energiewende gestaltet werden.

Wegen der steigenden Energiepreise und der Anforderungen des Klimaschutzes muss der Wärmebedarf von Wohngebieten deutlich gesenkt werden. Das ist gerade in den zentralen Stadtteilen aus der Gründerzeit und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die das Gesicht unserer Stadt ausmachen, problematisch. Die Gebäude mit dicken Wärmedämmungen zu umgeben ist weder bezahlbar, noch mit einem guten Stadtbild vereinbar. Es müssen maßvolle und ökonomisch vertretbare Maßnahmen zur

  • Senkung des Heizenergieverbrauchs, zur
  • Umstellung auf andere Versorgungsformen und zur
  • Wärmegewinnung aus klimafreundlichen bzw. erneuerbaren Energieträgern

entwickelt werden, die das historische Stadtbild wahren und gleichzeitig zur städtebaulichen Aufwertung und wirtschaftlichen Belebung des Stadtviertels beitragen.

Der mit den gegenwärtig rentablen energetischen Sanierungsmaßnahmen erreichbare Stand wird spätestens in 20 Jahren, wenn die Energiepreise weiter gestiegen sein werden, weitere teure Investitionen erfordern. Gefragt sind langfristige Konzepte, die die Kosten des Wohnens auch sozial in einem verträglichen Rahmen halten und festlegen, welche Versorgungsinfrastruktur erhalten und ggf. ausgebaut wird.

EQK Dahmer Straße (2013)

Mit dem Quartier "Dahmer Straße" wurde ein wichtiges zentrumsnahes Altstadtviertel mit relativ hoher Baudichte ausgewählt, in dem noch viele leerstehende Gebäude saniert werden mussten. Dort bestand hoher Handlungsbedarf, auch an gebäudeübergreifenden Sanierungsmaßahmen, die auch energetisch neue Konzepte erforderten bzw. ermöglichten.

Das Konzept wurde in den Jahren 2012 und 2013 erarbeitet (Download: EQK_Dahmer_Straße_Luckenwalde.pdf) und auch in der Ausstellung "Luckenwalde zeigt sich - 2015" wurde das EQK Dahmer Straße vorgestellt.

EQK Nuthe-Burg (2017)

Schon 2008 hat das Wismarer Institut für Gebäude + Energie + Licht eine Studie zur energetischen Umgestaltung der 80er-Jahre-Wohnsiedlung Burg erarbeitet und sie 2013 aktualisiert. Sie stand mit der Planung der energetischen Sanierung der Kita Burg im Zusammenhang, die 2012 abgeschlossen wurde.

Ab Sommer 2016 wurde ein energetisches Quartierskonzept für den gesamten Teilraum Nuthe-Burg (Teilräume vgl. INSEK) erarbeitet.

Im Konzept werden

  • die wahrscheinliche städtebauliche Entwicklung der bebaubaren Flächen im Bereich Nuthe-Burg,
  • die energetischen Ergebnisse einer nachhaltigen energetischen und städtebaulichen Sanierung der WBS-70-Wohnblöcke, die sowohl den gesetzlichen Anforderungen, als auch den ökonomischen und wohnungspolitischen Anforderungen von Mietern, Wohnungsunternehmen und Stadt genügt,
  • Ausbau bzw. Optimierung des Fernwärmenetzes und
  • die verkehrliche Gestaltung des Gebietes

behandelt.

Ähnlich wie das EQK Dahmer Straße, das für die Altbauviertel von Luckenwalde eine Pilotplanung darstellt, schärft das EQK Nuthe-Burg den Blick der Stadtplanung auf die energetische Entwicklung der (sog.) Neubaugebiete von Luckenwalde.

Das EQK Nuthe-Burg wurde am 22.05.2018 von der Stadtverordnetenversammlung als Leitlinie für die enrgetische Entwicklung des Teilraums Nuthe-Burg beschlossen.

Förderung

Beide Quartierskonzepte wurden vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit über die Kreditanstalt für Wiederaufbau, KfW, nach der Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.
 

Logo des BM für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

 

02.12.2016 
Seite drucken | Autor: Christian von Faber | zuletzt geändert am: 27.11.2023