Ordnungsgemäßes Parken rettet Leben

Schon häufig kam es in der Vergangenheit zu Behinderungen bei Feuerwehreinsätzen durch falsch parkende Fahrzeuge. In der Regel müssen die großen Löschfahrzeuge dann entweder langsam durch die entsprechende Straße rangiert werden oder direkt einen Umweg fahren. Im Ernstfall kann der dadurch entstehende Zeitverzug sogar Leben kosten, da sich bei einem Feuer die Brandfläche minütlich verdoppelt. Um genau dieses Risiko zukünftig zu minimieren und auf diese schwierige Situation vorbereitet zu sein, stand am Dienstag für knapp 15 Kameraden der Feuerwehr ein Ausbildungseinsatz an, den es in dieser Form noch nicht gegeben hat. Im Fokus der Maschinistenausbildung stand das Führen der Einsatzfahrzeuge durch Straßen im Stadtgebiet, an denen es durch Falschparker besonders eng und unübersichtlich werden kann. Unterstützung gab es dabei von den Kollegen aus dem Ordnungsamt, die an diesem Abend jedoch keine Knöllchen verteilten, sondern lediglich das klärende Gespräch mit den verantwortlichen Fahrzeughaltern suchten. 

Ganze drei Stunden war die Feuerwehr mit insgesamt vier Fahrzeugen in Luckenwalde unterwegs. Angesteuert wurden zuvor festgelegte Straßen, in denen bereits negative Erfahrungen gesammelt wurden, weil entweder Kreuzungsbereiche blockiert oder die vorgeschriebene Durchfahrtsbreite von 3,05m nicht gegeben war. Zum Teil konnte man dieses fahrlässige Verhalten auch während des Einsatzes beobachten. Allein in der Karl-Marx-Straße parkten drei Autos so, dass gerade einmal 2,90m-2,95m der Fahrbahn zur Verfügung standen. Für den Fahrer eines großen Feuerwehrautos, das mitunter bis zu 2,55m breit sein kann, ist das eine herausfordernde Maßarbeit, die in der Regel nur geleistet werden kann, wenn ein Kamerad auf der Straße die Einweisung übernimmt. Schwierig wird es auch dann, wenn Kreuzungsbereiche nicht freigehalten werden. Im Bereich Rothestraße/Auf dem Sande hielten sich drei Fahrzeuge nicht an den vorgeschriebenen Abstand von 5m gemessen an den Schnittpunkten der Fahrbahnkanten. Von der Feuerwehr verlangt auch das viel Fingerspitzengefühl, um das Fahrzeug sicher vorbeizumanövrieren. 

Zum Ende des Ausbildungsabends fiel das Fazit von Feuerwehr und Ordnungsamt jedoch positiv aus. Grundsätzlich war zu beobachten, dass die Luckenwalder vorbildlich geparkt haben. Die wenigen Falschparker waren generell einsichtig und haben ihre Autos nach Aufforderung des Ordnungsamtes unverzüglich umgeparkt. Etwa zehn Falschparker wären insgesamt abgestraft worden, wenn es sich nicht um einen Testlauf gehandelt hätte. Dabei ging es jedoch nicht um akute Verstöße, sondern oft nur um wenige Zentimeter. Die Feuerwehr und das Ordnungsamt betonten noch einmal, dass genau diese paar Zentimeter den Unterschied machen und mitunter Menschenleben retten können. Beim Abstellen des eigenen Fahrzeugs sollte man daher grundsätzlich ein paar Regeln beachten, um Einsatzfahrzeuge nicht zu behindern.

  • Grundsätzlich müssen beim Parken im Kreuzungsbereich immer 5 Meter Abstand eingehalten werden.
  • Sperrflächen und Feuerwehrzufahrten sollten immer vollständig freigehalten werden.
  • Beim Parken in engen Straßen sollte so dicht wie möglich am Bürgersteig oder dem Straßenrand geparkt werden.
  • Spiegel sollten in engen Straßen eingeklappt werden.
  • Wenn man selbst ein besonders breites Fahrzeug hat und eine Durchfahrtsbreite für andere Verkehrsteilnehmer von 3,05m beim Abstellen nicht gewährleistet werden kann, sollte man eine alternative Parkmöglichkeit aufsuchen.
Seite drucken | Autor: Elisabeth Thiemann | zuletzt geändert am: 14.03.2024