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14.06.2017

Verletzte auf dem Turmfest

Auch als Veranstalter hat es meine Kollegen und mich bestürzt, dass auf unserem 27. Turmfest zwei Besucher durch andere so verletzt worden sind, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Mit Genugtuung erfüllt mich die Information, dass Polizei und Staatsanwaltschaft die Tatverdächtigen ermitteln konnten und damit die Voraussetzung für strafgerichtliche Aufklärung und Urteil geschaffen worden sind, die hoffentlich zeitnah erfolgen können.

Es belastet das Klima in unserer Stadt, dass unter den Tatverdächtigen auch Flüchtlinge sind, die in Luckenwalde leben. Die Vorstellung, dass ausgerechnet Menschen, die Zuflucht in unserer Stadt gefunden haben, nun Gewalt gegen andere ausüben, ist nur schwer zu ertragen. Es bleibt aber die Aufgabe der Gerichte, hier – losgelöst von der Herkunft der Tatverdächtigen – individuelle Schuld festzustellen und nach den Vorschriften unserer Gesetze zu ahnden.

Den Eindruck, dass erst durch Flüchtlinge unser friedliches Turmfest unfriedlich geworden sei, möchte ich relativieren. So schlug vor zwei Jahren ein (deutscher) Besucher einem Security-Mann drei Zähne aus, als dieser ihn am Einlass aufforderte, nicht so zu drängeln. – Große Menschenmengen und alkoholunterstütztes Feiern bergen leider immer die Gefahr von körperlichem Unwohlsein und tätlichen Auseinandersetzungen. Die Einsatzstatistiken der Rettungssanitäter vor Ort weisen jedes Jahr Behandlungen wegen Kreislaufschwierigkeiten, Blasen an den Füßen, alkoholbedingter Ausfälle und Prellungen aufgrund von Rangeleien und Prügeleien auf. Erfreulicherweise hat sich die Anzahl dieser typischen Volksfest-Fälle von Jahr zu Jahr verringert. Das kommt nicht von ungefähr, sondern ist ganz wesentlich auf die erhöhten Sicherheitsstandards zurückzuführen, die wir vorgeben. Nach dem Vorfall vor zwei Jahren ist die Anzahl der professionellen Security-Kräfte auf 16 erhöht worden. Ihre Aufgabe ist es, während der gesamten Festzeit das Gelände zu bestreifen. Jeder Turmfestbesucher wird die Präsenz dieser kräftigen Herren wahrgenommen haben. Weitere Einsatzkräfte bewachen den Einlass an den Kassenhäuschen. Leider können die Streifen nicht jederzeit überall sein. Auch wenn sich neun Sicherheitskräfte am Turmfestsamstag zum Tatzeitpunkt am Marktplatz aufhielten, so befanden sie sich aber nicht unmittelbar am Ort des Geschehens. Immerhin konnte gewährleistet werden, dass die Situation nicht weiter eskalierte und den Verletzten in Sekundenschnelle erste Hilfe geleistet wurde. Wir alle hoffen jetzt auf eine schnelle Genesung der beiden jungen Männer.

Seite drucken | Autor: Elisabeth Herzog-von der Heide | zuletzt geändert am: 14.06.2017