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28.08.2018

Workshop zur Entwicklung des Regionalen Wachstumskerns Luckenwalde

Seit fast 15 Jahren ist Luckenwalde ein Regionaler Wachstumskern. Das bedeutet, dass man in der Stadt besonderes wirtschaftliches Potenzial sieht und ihr eine Ausstrahlwirkung auf das Umland zutraut. Gemäß dem Prinzip „Stärken stärken“ profitiert Luckenwalde deswegen in besonderem Maße von der Unterstützung des Landes.

Das Ministerium für Wirtschaft und Energie lässt nun überprüfen, ob diese Strategie aufgeht. Am 16. August wurde bei einem Workshop im Regionalcenter der IHK darüber diskutiert, welche Effekte der Status Regionaler Wachstumskern gebracht hat, wie sich Luckenwalde in den letzten Jahren entwickelt hat und welche Herausforderungen auf uns zukommen. Eingeladen waren dazu Experten aus der lokalen Wirtschaft, der Wirtschaftsförderung und weiteren Institutionen mit wirtschaftlichem Bezug.

Stephan Gruschwitz, Amtsleiter Wirtschaftsförderung, Kultur und Tourismus der Stadt Luckenwalde fasste die Entwicklung der Stadt in den vergangenen Jahren zusammen. Etliche Ziele des Regionalen Wachstumskerns konnten erreicht werden, wie z. B. die Verbesserung der Infrastruktur im Industriegebiet und viele Maßnahmen, z. B. zur Fachkräftegewinnung wurden umgesetzt. Nach Jahren des Schrumpfens steigt die Einwohnerzahl entgegen aller Prognosen wieder und die Arbeitslosenquote konnte gesenkt werden.

Stadtplanungsamtsleiter Peter Mann betonte die Verschränkung der RWK-Ziele mit der Stadtentwicklungsplanung, die auf dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept basiert. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung des Wohnungsbestandes, der als weicher Standortfaktor für die Gewinnung von Fachkräften eine wichtige Rolle spielt. Die innerstädtischen Gewerbebrachen, von den Luckenwaldern jahrelang als Schandflecken beklagt, beginnen nun, sich in bislang ungenutzte Potenziale zu verwandeln. Auch in Sachen Pendlerkomfort, Mobilität und netzergänzende Strukturen, vor allem bei der Anbindung der Gewerbegebiete an den Bahnhof, hat man in den nächsten Jahren viel vor.

Bürgermeisterin Elisabeth Herzog-von der Heide bekräftigte, dass man mit den Qualitäten der urbanen Kleinstadt nicht werben könne, solange die soziale Infrastruktur nicht an die Bedarfe angepasst sei, die die rasante Einwohnerentwicklung mit sich gebracht habe. Neben dem Zuzug stehen aber auch die Bedürfnisse der Menschen vor Ort im Fokus. Die Schaffung von mietpreisgebundenem Wohnraum ist deshalb weiterhin wichtiges Ziel. „Der Rolle, die uns das Land als Regionaler Wachstumskern zugeschrieben hat, werden wir durchaus gerecht.“, so die Bürgermeisterin.

Im Anschluss baten Stephan Kathke und Dr. Michael Göbel von EBP Deutschland GmbH und Regionomica GmbH, die im Auftrag des Landes die Evaluierung durchführen, um das Feedback der anwesenden Unternehmer. Stephan Kathke bescheinigte der Stadt „ein sehr hohes Aktivitätsniveau“. Die gute Lage Luckenwaldes sei gegeben und kein Eigenverdienst. Man schaffe es aber sehr gut, auf sich und die eigenen Qualitäten aufmerksam zu machen, was einen wichtigen Faktor in der Konkurrenz mit anderen Standorten darstelle. „Im Verhältnis zu Luckenwaldes Größe sind Sie omnipräsent.“, so Kathke. Im weiteren Evaluierungsprozess wolle man herausfinden, in wie weit die positive Entwicklung Luckenwaldes mit dem Status des Regionalen Wachstumskerns zusammenhänge.

Seite drucken | Autor: Sonja Dirauf | zuletzt geändert am: 10.07.2019