Bauvorhaben "Die Burg" gestartet
Bis 2024 sollen 190 neue Wohnungen im Quartier entstehen
„Der Bauzaun steht schon und in den nächsten Wochen wird die Baustelleneinrichtung kontinuierlich wachsen. Gleichzeitig beginnt die Entkernung aller Gebäudeteile gefolgt vom Abbruch der Eckgebäude“ so Frank Schmidt, Geschäftsführer der städtischen Wohnungsgesellschaft DIE LUCKENWALDER am 9. November zum offiziellen Baustart. Die Abbruch- und Entkernungsarbeiten sollen im Frühjahr 2022 abgeschlossen sein. Die Baugenehmigung wird im 1. Quartal 2022 erwartet, so dass im Frühjahr mit den Rohbauarbeiten begonnen werden kann. Die Vermietung ist für das Jahr 2024 anvisiert. In dem in den späten 1980er Jahren errichteten Wohnquartier sollen 190 Wohnungen auf 13.500 qm entstehen.
Gebaut wird nach der Brandenburgischen Förderrichtlinie des sozialen Wohnungsbaus. Die Planung sieht für das Bauvorhaben eine Gesamtinvestition von 46 Millionen Euro vor. Davon kommen 33,4 Millionen Euro über ein Förderdarlehen von der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB). Dazu kommen ergänzende Finanzierungs- und Eigenmittel in Höhe von 12,6 Millionen Euro.
144 der entstehenden Wohnungen sind belegungsgebunden. Die Hälfte der belegungsgebundenen Wohnungen ist für Haushalte mit Wohnberechtigungsschein (WBS) bestimmt und wird für eine Nettokaltmiete von 4,90 Euro pro Quadratmeter von DIE LUCKENWALDER vermietet. Die anderen 72 belegungsgebundenen Wohnungen kosten pro Quadratmeter 6 Euro. Für sie ist ebenso ein Wohnberechtigungsschein erforderlich. Jedoch mit einer um 40 Prozent höheren Einkommensgrenze, sodass auch Haushalte mit mittlerem Einkommen diese Wohnungen anmieten können. Mit den „Wohnberechtigungsschein 40+“ Wohnungen schließen wir die Angebotslücke zwischen den besonders günstigen, geförderten Sozialwohnungen und dem frei finanzierten Wohnungsbau“, erklärt Schmidt.
Mietkosten (Nettokaltmiete)
• 72 Wohnungen: 4,90 €/m² (Wohnberechtigungsschein)
• 72 Wohnungen: 6,00 €/m² (Wohnberechtigungsschein mit Überschreitung der Einkommensgrenze bis maximal 40 Prozent)
• 46 Wohnungen: ca. 8,50 €/m² (ohne Belegungsbindung)
Besonderer Wert wurde bei der Planung auf ein hohes Maß an Barrierefreiheit gelegt. „Alle Wohnungen sind zukünftig über Fahrstühle zu erreichen. 85 Prozent der Wohnungen sind barrierefrei nach DIN 18040 und etwa ein Drittel sind rollstuhlgerecht gemäß DIN 18040 R.“ so Nicole Braune, Architektin und Projektsteuerin der Wohnungsgesellschaft. „Auch die soziale Durchmischung war uns wichtig, wir wollen nicht einfach nur Wohnraum zur Verfügung stellen“, ergänzt Schmidt. Neben neuen Wohnformen, wie 35 Mikroapartments mit Gemeinschaftsräumen, entstehen Gewerbeflächen auf 1.075 m². Der DRK-Kreisverband Fläming-Spreewald e.V. wird im Quartier eine Kinderfrühförderstelle betreiben. Eine Tagespflege mit 12 Pflegeplätzen möchte der AWO Regionalverband Brandenburg Süd e. V. einrichten. Weiterhin stehen noch Flächen für Einzelhandel, Gastronomie und eine Praxis zur Verfügung.
Der von den Wohnblöcken gebildete Hof wird zu einem Ort des nachbarschaftlichen Miteinanders umgebaut. Der Innenbereich wird zu einer autofreien Grün- und Freizeitfläche mit Outdoormöbeln, Spielgelegenheit für Klein und Groß und einem Wasserlauf, dem „Burggraben“, umgestaltet. Ergänzt wird der Innenhof mit Fahrradstellplätzen und überdachten Unterstellmöglichkeiten für E-Bikes und der zugehörigen Ladeinfrastruktur. Alle Wohnungen verfügen zukünftig entweder über einen Balkon, eine Terrasse oder über einen von vierzehn Mietergärten.
Neben sozialen und ökonomischen Aspekten wurden in der Planung auch die Themen Nachhaltigkeit und Energiewende explizit betrachtet. In den Bestandsbauten wird der Effizienzhausstandard 70 angestrebt. Die Neubauteile sollen den Effizienzhausstandard 55 erreichen. Hinzu kommen Ökostrom vom „eigenen“ Dach sowie Stellplätze mit einer Ladestation für Elektroautos. Das senkt die Nebenkosten für die Mieter erheblich.