Bis 1933 waren jüdische Mitbürger auch in Luckenwalde anerkannter Teil der Bürgerschaft.
Sie waren Freunde, Nachbarn, Spiel- und Schulkameraden, Kollegen in Verwaltungen und Betrieben. Mit der Machtergreifung des Nationalsozialismus änderte sich das erzwungenermaßen. Diese Änderungen waren systematisch und total. Sie wurden unterstützt und überwiegend schweigend geduldet. Für jeden unübersehbar waren dann die Ereignisse der "Reichskristallnacht" am 09. November 1938 auch in Luckenwalde.
1735 begann die Geschichte der Juden in Luckenwalde in bescheidenen Umfängen. Der industrielle Aufstieg der Stadt, der auch jüdischen Mitbürgern zu danken war, stärkte die jüdische Gemeinde. Am 04. Oktober 1897 wurde die Synagoge eingeweiht.
Die Geschichte der Luckenwalder Juden und ihrer Gemeinde werden ausführlich in der "Chronik der Synagogengemeinde zu Luckenwalde und deren Vorgeschichte" von Joseph Freudenthal dargestellt. Anlässlich des 100. Jahrestages der Synagogeneinweihung wurde ein Nachdruck der Chronik in der Reihe "Beiträge zur Geschichte und Kultur der Juden in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen" vom Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien herausgegeben.
Dieser Nachdruck wurde um die Forschungsergebnisse von Pfarrer Detlev Riemer "Zur Geschichte der Juden in Luckenwalde 1919 - 1996" ergänzt.