Ausstellungen
Dauerausstellung im HeimatMuseum "Die braunen Jahre"
Im Ausstellungskatalog des HeimatMuseums Luckenwalde heißt es dazu: "Was stellt man ins Museum, wenn es aus einer wichtigen Zeitspanne keine bedeutenden kulturellen Hinterlassenschaften gibt? Wie zeigt man einen kulturellen Bruch, während dessen doch so vieles scheinbar ganz normal weiterging wie bisher? Welchen Platz räumt man diesen 12 Braunen Jahren im Heimatmuseum ein? Den Besucher empfängt eine große Tafel mit Fotografien aus jenen Jahren. Da sehen wir posierende Turnvereine, schöne Postkartenbilder von Jubiläumsfeiern, die Feierlichkeiten zur Umbenennung der Friedrich-Ebert-Schule in Hindenburgschule von 1933, eine Siegesparade und eine Hochzeit von 1940, Bilder vom Reichsarbeitsdienst, vom Judenboykott, vom Kreisparteitag der NSDAP und vom Luckenwalder Ballspielverein, Vom Aufmarsch der Polizei auf den Marktplatz, vom Kollegium der Hindenburgschule, vom Kriegerverein und den Reichsjugendwettkämpfen.
Wir lesen die Jahreszahlen und fragen uns: Ging das überhaupt? Und wie? Konnte man einfach so weiterleben wie bisher? Diese Fotowand zeigt die Oberseite der Braunen Jahre, wenn man genauer hinsieht, ist sie durchgezogen und von einem breiten Schriftband, das die Unterseite namhaft macht: Erst bei genauem Hinsehen eröffnet sich dem heutigen Betrachter eine Realität, die man damals nicht wahrnehmen sollte und auch nicht wahrnehmen musste.
Und gerade im Nebeneinander, in der hier dokumentierten Gleichzeitigkeit beider Seiten wird der kulturelle Bruch kenntlich, der nach der Machtergreifung Schritt für Schritt über Deutschland kam. Die Bruchkante ist nicht an einem Schicksalsdatum festzumachen, sie zieht sich als ein tiefer werdender Riss mitten durch die Gesellschaft: Die einen fanden Arbeit - wenn auch in der Rüstung statt in der Hutindustrie, die anderen wurden verschleppt, gefoltert und verschwanden spurlos, um erst nach dem Zusammenbruch auf den Totenlisten der Konzentrationslager wieder aufzutauchen."
Auf der Tafel werden alle Luckenwalder Opfer der Braunen Jahre genannt.
In einer Wandvitrine werden Relikte aus der Zeit zwischen 1933 und 1945 ausgestellt.
Der Museumskatalog ist in der Touristinformation Luckenwalde und online im Souvenirshop erhältlich.
Dauerausstellung im HeimatMuseum "Stalag III A"
Ein Ausstellungsraum im HeimatMuseum Luckenwalde widmet sich dem Kriegsgefangenenlager "Stalag III A". Stalag steht für Stammlager, III für Militärbezirk 3 bei Berlin und das A bedeutet - Luckenwalde hatte das größte Lager im Militärbezirk 3.
Die Ausstellung zeigt viele Exponate aus dem ehemaligen Kriegsgefangenenlager. In anschaulichen Vitrinen an der Wand und im Boden sind Fundstücke zu sehen, die das Lagerleben beschreiben.
Weitere Informationen zum Kriegsgefangenenlager.
An einem interaktiven Arbeitsplatz können Besucher Einblick in die Akten des ehemaligen Kriegesgefangenenlagers Stalag III A nehmen und so durch über 9.000 Datensätze von 3.900 russischen Lagerinsassen blättern.
Dauerausstellung im DRK-Museum "Abteilung: Das DRK im Nationalsozialismus"
Das Rotkreuz-Museum Luckenwalde in Trägerschaft der Stiftung Rotkreuz-Museum im Land Brandenburg hat es sich zum Ziel gesetzt, allen Interessierten Geschichte, Selbstverständnis und Wirken des Roten Kreuzes als bedeutendster humanitärer Organisation nahezubringen. Im Haupthaus lenkt eine Ausstellung besonderes Augenmerk auf die Jahre zwischen 1933 und 1945: "Abteilung: Das DRK im Nationalsozialismus". Das DRK wurde in der Zeit dem NS-Staat und seiner Ideologie einverleibt. "Die Arbeit des Roten Kreuzes wird sukzessive auf 'kriegswichtige Aufgaben' beschränkt, d. h. den Sanitätsdienst und hier insbesondere die freiwillige Krankenpflege im Krieg ebenso die Betreuung von Soldaten."
Das Rotkreuz-Museum befindet sich in der Brahmbuschstraße 3 in Luckenwalde, Telefon 03371 625715.
Zur Internetseite des Rotkreuz-Museums.
Ausstellung zum Widerstand in Luckenwalde
Vom 12. Oktober bis 10. November 2024 in der Bibliothek im Bahnhof:
Widerstand in Luckenwalde
Die Gemeinschaft für Frieden und Aufbau 1943/44
Die Stadt Luckenwalde erinnerte mit einer Gedenk-Veranstaltung am 12. Oktober 2024 an ihre mutigen Bürger, die in den Jahren 1943 und 1944 verfolgte Juden vor der Deportation in die Konzentrationslager versteckten und sie versorgten. Gleichzeitig entwickelten sie eine politische Initiative im Untergrund mit dem Ziel, ihre Mitmenschen dazu aufzurütteln, für die Beendigung des Krieges und den Wiederaufbau Deutschlands einzutreten. Dazu druckten sie in Luckenwalde Flugblätter, die sie im ganzen Deutschen Reich heimlich verteilten. Es handelt sich dabei übrigens um die einzige bekannte deutsche Widerstandsgruppe, die gemeinsam von jüdischen und nicht-jüdischen Menschen getragen wurde.
„Es gibt kaum eine Stadt in Deutschland, die eine solche Geschichte des Widerstands aufweisen kann“, sagte einst der Zeitzeuge Eugen Herman-Friede, für den mutige Luckenwalder Kopf und Kragen riskiert hatten, um den jüdischen Jugendlichen und andere Juden vor den Fängen der Gestapo zu retten.
80 Jahre nach dem Auffliegen der Gruppe und der Verhaftung vieler Mitglieder möchte die Stadt mit einer Ausstellung an den Widerstand dieser „kleinen“ Leute mit großen Herzen erinnern.
In diesem Rahmen besteht die Möglichkeit, sich die Filmdokumentation „Fluchtpunkt Luckenwalde“ anzuschauen, die die Geschichte der Widerstandsgruppe und ihrer Akteure zum Gegenstand hat. Termine für Klassen und Gruppen außerhalb der Öffnungszeiten können mit der Bibliothek individuell vereinbart werden.