2014 - Arno Ertner, Dahmer Straße 28

Verlegung am 6. August 2014

Herr Arno Ertner wurde 1904 geboren. Er wohnte in dem Haus Dahmer Straße 28.

Der Stolperstein für Herrn Ertner ist der erste in Luckenwalde, der nicht an einen Menschen jüdischen Glaubens erinnert, sondern an ein Opfer der Nationalsozialisten. Er war Mitglied der katholischen Gemeinde. Arno Ertner verschaffte sich die Predigttexte des Münsteraner Bischofs von Galen, der den Mord an psychisch Kranken und geistig behinderten Menschen darin anprangerte.

Bevor er diese Texte verbreiten konnte, wurde der Ingenieur und vierfache Familienvater an seinem Arbeitsplatz in Luckenwalde verhaftet. Nach tagelangen Gestapo-Verhören wurde er ohne Gerichtsverhandlung in das Konzentrationslager Sachsenhausen und später nach Dachau verlegt. Seine Familie sah er nie wieder, seine fünfte Tochter lernte er nicht kennen. Am 15. Februar 1943 wurde Arno Ertner in Dachau ermordet. In der Liste der katholischen Märtyrer des KZ Dachau ist Arno Ertner unter der Nummer 35 verzeichnet.

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