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07.11.2022

Abschlusstagung zur Richtlinie »Vielfalt als Chance« - Arbeitsmarktintegration von Zugewanderten in Gebieten des Stadt-Umland-Wettbewerbs (ESF-SUW)

Seit 2018 arbeitet die Stadt Luckenwalde aktiv im ESF-Programm „Vielfalt als Chance“. Wir als Kommune des Stadt-Umland-Wettbewerbes (SUW) nutzen Fördermittel aus diesem Projekt zur Unterstützung der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten in der Stadt Luckenwalde. Darüber hinaus sind wir auch Ansprechpartner für Geflüchtete aus der Stadt Trebbin und der Gemeinde Nuthe-Urstromtal im Rahmen des SUW-Kooperationsverbundes. Der Projektzeitraum endet am 31.12.2022.

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg lud alle teilnehmenden SUW-Kommunen und weitere Arbeitsmarktakteure zur Abschlusstagung am 18. Oktober 2022 ein.

Aus der Stadt Luckenwalde nahmen teil: die Bürgermeisterin Elisabeth Herzog-von der Heide, Stephan Gruschwitz (Projektleiter und Leiter des Amtes Wirtschaftsförderung, Kultur und Tourismus) sowie die Projektmitarbeitenden Fateh Fallouh und Anke Habelmann. So diskutierten wir auf dem Podium gemeinsam mit der Bürgermeisterin über Projektnutzen und Synergien für unsere Kommune, in der viele Geflüchtete leben. Hier sind einige Auszüge unseres Beitrages:

Frau Herzog-von der Heide, seit unserem Start 2018 haben wir über vier Jahre im Projekt gearbeitet. Wie ist denn die Situation heute in Luckenwalde?

Aus den 20.000 Einwohnern und 1.000 Geflüchteten sind mittlerweile 21.000 Einwohner geworden. Luckenwalde ist wieder eine wachsende Stadt nach 25 Jahren der Schrumpfung. .... Und wir haben auch ganz aktuell die meiste Anzahl von geflüchteten ukrainischen Menschen im Landkreis. Es ist eine große Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung zu spüren. .... Auch diese Menschen, wenn sie bleiben, müssen die deutsche Sprache lernen und sollen in Berufe gebracht werden. ... Die Herausforderungen sind nicht geringer geworden. Wir haben aber Strukturen und eine Kontinuität der Ansprechpartner. Für Luckenwalde wünschen wir uns ein friedliches Zusammenleben. Niemand kann sagen, ob das, was wir jetzt getan haben, dazu beigetragen hat. Es hat sich aber bewährt. ....

In Luckenwalde haben wir das Projekt in der Wirtschaftsförderung angegliedert. Herr Gruschwitz, warum kann das ein guter Erfolgsfaktor sein?

Damit waren wir in der Lage, die Netzwerke aus Integrationsbegleitung und Wirtschaftsförderung zu verknüpfen. ... Wir können jetzt sagen, dass es gut funktioniert hat. Jedes Netzwerk für sich hätte weniger Output gehabt als durch diesen Zusammenschluss. Bei uns ist also jetzt 1 + 1 = 3. Uns ging es nicht nur darum, dass wir innerhalb der Verwaltung wussten, welche Ansprechpartner es im anderen Bereich gibt, sondern wir wollten darüber hinaus die Akteure untereinander vernetzen.

Wir sprechen viel über Netzwerken? Wie kann man sich das denn konkret vorstellen, Frau Habelmann?

Wir haben dazu ein gelungenes Beispiel: die Integration in Ausbildung von zwei syrischen Männern. Bereits 2015 haben wir unter anderem diese beiden mit ehrenamtlichen Helfern zusammen gebracht für erste Deutschübungen, Nachhilfe im Sprachkurs und beim Schulabschluss. Die beiden Männer hatten den Wunsch, in Deutschland als KFZ-Mechatroniker zu arbeiten. Ihnen fehlte der Ausbildungsabschluss. Durch die Anbindung an die Wirtschaftsförderung kamen wir in Kontakt mit F/G/M Automobil GmbH Luckenwalde. Betriebspraktika in dieser Firma, Beratungen durch die Jugendberufsagentur und Abstimmungen mit der Kreishandwerkerschaft Teltow-Fläming führten zum Ausbildungsplatz für beide. Aktuell unterstützen weitere Netzwerkpartner in der berufsspezifischen Sprachförderung und wir leisten Hilfe bei Alltagsfragen und sozialen Belangen.  Alle Prüfungen haben die Auszubildenden bisher erfolgreich bestanden.

Beide Auszubildenden und ein Vertreter des Unternehmens waren Gäste auf der Abschluss-Tagung. Ein weiterer Teil des Veranstaltungsprogramms war der „Marktplatz“. Hier präsentierten die beteiligten Kommunen ihre Projektergebnisse. Unser Kurzvideo und unsere

finden Sie hier zum Anschauen.

Seite drucken | Autor: Anke Habelmann | zuletzt geändert am: 07.11.2022