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Gedenktage

Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar

Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar ist in Deutschland seit 1996 ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag. Er ist als Jahrestag bezogen auf den 27. Januar 1945, als das Vernichtungslager Auschwitz durch die Rote Armee befreit wurden. „Wir gedenken der Entrechteten, Gequälten und Ermordeten: der europäischen Juden, der Sinti und Roma, der Zeugen Jehovas, der Millionen verschleppter Slawen, der Zwangsarbeiter, der Homosexuellen, der politischen Gefangenen, der Kranken und Behinderten, all derer, die die nationalsozialistische Ideologie zu Feinden erklärt und verfolgt hatte. Wir erinnern auch an diejenigen, die mutig Widerstand leisteten oder anderen Schutz und Hilfe gewährten“, so der ehemalige Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert.

Die alljährliche Gedenkveranstaltung am Holocaustgedenktag in Luckenwalde findet im Rathausfoyer unter der Inschrift statt (einstimmiger Beschluss des Hauptausschusses vom 7. Dezember 2010).

Die Inschrift lautet:

Den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft zum ehrenden Gedenken. 
Die Bürger der Stadt Luckenwalde

In den Jahren 2022 und 2023 fand die Gedenkveranstaltung aufgrund des Rathausumbaus rund um die Gedenkplatte für die Mitglieder der Widerstandsgruppe „Gemeinschaft für Frieden und Aufbau“ vor der Bibliothek im Bahnof statt.

Die Worte des Gedenkens werden in jedem Jahr von einer anderen Fraktion für die gesamte Stadtverordnetenversammlung gesprochen (Übereinkunft der Fraktionen).

Bücherverbrennung - 7. April 1933 in Luckenwalde

"Angehörige der Hitlerjugend verbrennen auf dem Luckenwalder Marktplatz Bücher jüdischer Autorinnen und Autoren. Das “Tageblatt” hat die Aktion am Morgen des 7. April angekündigt. Zwei Tage später berichtet das Blatt stolz über die Bücherverbrennung: Ein Zug aus Hitlerjugend, Jungvolk, Bund Deutscher Mädel und Jungmädelgruppe habe sich, gefolgt von SA- und SS-Einheiten und einer “riesigen Menschenmenge” mit Barren voller Bücher (vermutlich aus den Schulbibliotheken) in Richtung Marktplatz bewegt, die Bücher dort aufgehäuft und angezündet." Quelle: Detlev Riemer: Luckenwalde, in: Julius H. Schoeps/Werner Treß (Herausgeber): Orte der Bücherverbrennungen in Deutschland 1933. Sammelband.

Weitere Informationen u. a.Verbrannte Orte - Ein Onlineatlas zu den Orten der nationalsozialistischen Bücherverbrennungen 1933.

Den abgebildeten Zeitungsausschnitt der Luckenwalder Zeitung vom 8. April 1933 stellte das HeimatMuseum Luckenwalde zur Verfügung. In dem Beitrag heißt es:

"Eine Werbeaktion veranstaltete am gestrigen Abend in unserer Stadt die Hitler-Jugend. Nach 7 Uhr marschierte sie unter Vorantritt der Musikkapelle der Standarte 206 vom Jugendheim in der Lindenallee nach dem Marktplatz. Dort hatte sich bereits eine zahlreiche Menschenmenge eingefunden, um der Verbrennung der Schundschriften aus dem Jugendheim beizuwohnen. Auf vier Tragen brachte die Jugend die Schundliteratur herbei, die den Flammen übergeben wurde. Nach Absingung des Horst-Wessel-Liedes erfolgte der Weitermarsch durch die Breitestraße nach dem Tivoli. Dort sprachen Standartenführer Widmayr, Bannführer Stegemann und Sturmbannführer Kaschenz."

Auch das nationalsozialistisch ausgerichtete „Tageblatt“ beschreibt in seiner Ausgabe vom 9. April 1933 das Ereignis:

„Pünktlich formiert sich der Zug der Hitler-Jugend, vom Jungvolk flankiert. In ihrer Mitte trugen sie auf vier großen Barren all den Schund und Schmutz, mit dem 14 Jahre lang das Volk und die Jugend verseucht und verhetzt wurde. An die Hitler-Jugend schloss sich der Bund deutscher Mädel und die Jungmädelgruppe an. Darauf folgten Abordnungen der SA, der SA-Reserve, des Motorsturms und der SS. So marschierte die Hitler-Jugend zum Marktplatz, begleitet von einer riesigen Menschenmenge. Auf dem Marktplatz bilden die Teilnehmer ein großes Viereck. Der ganze Mist wurde dann in die Mitte desselben geschüttet und ohne lange Vorrede in Brand gesetzt. Die deutsche Jugend lässt sich eben nur von Deutschen, nicht aber von Juden führen. Und wenn die alte Generation nicht gründlich aufräumte, so erledigt das die Hitler-Jugend, ohne viel zu reden.“ 

Weitere Informationen: 

Gedenkveranstaltung - Als in Luckenwalde Bücher brannten - Erinnerungen an verfemte Schriftsteller am 7. April 2023

Serbisch-orthodoxes Gedenken auf dem Stalag-Friedhof

Jährlich findet das Gedenken der serbisch-orthodoxen Gemeinde aus Berlin auf dem STALAG-Friedhof statt.

Der Gedenkgottesdienst für die Opfer des Zweiten Weltkrieges wird immer an dem Samstag vor dem 28. Juni (Veitstag) eines Jahres begangen. Dieser Gottesdienst wird durch die Evangelische Kirchengemeinde Luckenwalde und die Stadt Luckenwalde unterstützt.

Pogromgedenken - 9. November

Das Pogromgedenken in Luckenwalde wird alljährlich durch die Evangelische Kirchengemeinde mit Unterstützung der Stadt Luckenwalde veranstaltet. 

In jedem Jahr startet der Gang des Erinnerns auf dem jüdischen Friedhof und führt an Orte früheren jüdischen Lebens in Luckenwalde.

Volkstrauertag

Der Volkstrauertag wird seit 1952 zwei Wochen vor dem ersten Adventssonntag begangen und erinnert heute an alle Toten von Krieg und Gewaltherrschaft.

In Luckenwalde findet die jährlich Gedenkveranstaltung auf dem Waldfriedhof statt.

Die Worte des Gedenkens werden in jedem Jahr von einer anderen Fraktion für die gesamte Stadtverordnetenversammlung gesprochen (Übereinkunft der Fraktionen).

Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und kann jederzeit ergänzt werden.

Seite drucken | zuletzt geändert am: 24.08.2022