Bürgerversammlung Am Färberweg
Am Mittwoch, den 3. September, informierte das Stadtplanungsamt über den Bebauungsplan, der für ein neues Einfamilienhausgebiet an der Straße Am Färberweg aufgestellt werden soll. Die Veranstaltung fand an Ort und Stelle statt, so dass vor allem Anwohner die Möglichkeit wahrnahmen, sich zu informieren, Fragen zu stellen und ihre Meinung zu äußern. Aber auch Grundstückssuchende waren im Publikum vertreten. Die 2,5 Hektar große Fläche zwischen den Straßen Am Färberweg und Zum Freibad könnte Abhilfe schaffen für die große Nachfrage der bauwilligen Familien in Luckenwalde. Konkrete Pläne stehen noch nicht fest. Derzeit haben Bürger sowie beteiligte Behörden die Möglichkeit, die Planunterlagen einzusehen und zu dem Vorhaben Stellung zu nehmen, Hinweise zu geben oder Fragen zu stellen.
Das Grundstück am Stadtrand gehört zum Teil der Stadt Luckenwalde und zum Teil dem Familienunternehmen Tamax, das Bauland- und Immobilienprojekte entwickelt. Geschäftsführer Alexander Tank stellte das Unternehmen und weitere Bauprojekte in der Region kurz vor. Das Grundstück am Färberweg hat Tamax bereits 2014 erworben.
Im Anschluss erklärte Stadtplanungsamtsleiter Peter Mann anhand des Wohnungsmarktkonzeptes der Stadt Luckenwalde, warum die Flächen für die Wohnbebauung benötigt werden. Jahrelang hatte man sie freigehalten, damit zunächst die Baulücken im Stadtzentrum und andere Wohnbaupotenziale genutzt werden. Nun sind in Luckenwalde keine Grundstücke für Einfamilienhäuser mehr verfügbar und das Vorhaben am Färberweg, das schon in den 90er Jahren vorbereitet wurde, soll angeschoben werden. Er erläuterte die Einwohnerentwicklung, Entwicklungsszenarien und Nachfragegruppen. Jede Woche müsse er zwei bis drei jungen Familien, die bei ihm nach Bauland für ein Einfamilienhaus in Luckenwalde nachfragen, eine Absage erteilen.
Noch steht nicht fest, wie das Wohngebiet aussehen wird. Ekkehard Buß, Mitarbeiter im Stadtplanungsamt, erklärte das Verfahren und den derzeitigen Stand des Bebauungsplanes. Dabei ist leider ein Fehler unterlaufen. Geplant sind nicht, wie in der Bürgerversammlung dargestellt, 40 Einfamilienhäuser, sondern 32. Bedauerlicher Weise wurde in der Informationsveranstaltung ein nicht mehr aktueller Plan gezeigt. Zwei verkehrsberuhigte Erschließungsstraßen könnten zu 32 Grundstücken führen, die jeweils mit einem Einfamilienhaus bebaut werden können. Diese müssen sich den Vorgaben nach in die umliegende Bebauung einfügen. Die große Eiche soll stehen bleiben und mit einem kleinen Platz den Wendehammer für eine der Straßen bilden. Es wird Festlegungen zur Bepflanzung geben, möglichst viele Bäume sollen erhalten bleiben und auch der landwirtschaftliche Weg im Süden der Fläche bleibt bestehen auch wegen seiner Bedeutung für den Hochwasserschutz. Die Anbindung erfolgt über die Straße Zum Freibad, Fußwege soll es auch in Richtung Färberweg geben.
Entsprechend dem Klimaschutz- und Energiekonzept wurde bereits ein Nachhaltigkeitscheck für die Maßnahme gemacht und die ersten Kartierungen. Etliche Gutachten (auch zur Bodenqualität) und Umweltprüfungen stehen noch aus. Diese werden nach der ersten Bürger- und Behördenbeteiligung und der Auswertung der Stellungnahmen in Auftrag gegeben. Danach wird ein Entwurf erarbeitet und der Stadtverordnetenversammlung zum Beschluss vorgelegt. Erst nach einer weiteren öffentlichen Auslegung und Beteiligung der Behörden folgt der Satzungsbeschluss.
Noch bis zum 6. Oktober 2025 besteht die Möglichkeit, Stellungnahmen abzugeben, sich die Pläne erklären zu lassen und Fragen zu stellen. Die Unterlagen findet man im Internet. Termine mit dem Stadtplanungsamt können über E-Mail: bauplanung@luckenwalde.de oder Telefon 672-293 vereinbart werden.
Auch die Bürgerversammlung endete mit einer regen Diskussion und zahlreichen Fragen, z. B. über die ökologische Bedeutung der Fläche, die Entwässerung, den Grundwasserspiegel und seine Auswirkung auf den Baugrund, die Auslastung des neuen Wohngebietes und die noch nicht feststehenden Preise der Grundstücke. Vorgeschlagen wurde unter anderem auch, die städtischen Grundstücke vorrangig an Bauwillige zu verkaufen, die aus Luckenwalde stammen. Herr Mann betonte, dass alle Vorschläge und Stellungnahmen in das Verfahren eingehen.