Luckenwalde wird Modellstadt beim Schinkel-Wettbewerb 2026
Die Stadt Luckenwalde steht im Mittelpunkt des renommierten AIV-Schinkel-Wettbewerbs 2026. Der traditionsreiche Nachwuchswettbewerb, ausgelobt vom Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg (AIV), richtet sich an junge Talente bis 35 Jahre und widmet sich in diesem Jahr der Entwicklung eines visionären Modellquartiers in der Kreisstadt Luckenwalde.
Luckenwalde – Stadt im Wandel
Die Stadt Luckenwalde stellt sich seit Jahren aktiv den Herausforderungen des Strukturwandels. Als Stadt der Moderne mit reichhaltiger Industriegeschichte und einem beeindruckenden architektonischen Erbe bietet sie ein spannendes Umfeld für die Untersuchung neuer Formen des urbanen Lebens. Die Auslobung des Schinkel-Wettbewerbs 2026 knüpft an diese Entwicklung an und versteht sich als Einladung zur Mitgestaltung.
Der Schinkel-Wettbewerb 2026 soll Luckenwalde mit seinen Menschen in den Mittelpunkt stellen. Die Bevölkerung wird hierbei nicht nur passiv als Nutzende verstanden, sondern als aktive, gestaltende Kraft. Es geht darum, Räume und Strukturen zu entwickeln, die es den Menschen ermöglichen, ihre Stadt aktiv mitzugestalten – unabhängig von ihrer Rolle in Wirtschaft, Gesellschaft oder Politik sowie biografischen Faktoren.
Das Wettbewerbsgebiet kann als Labor für eine neue Stadt gedacht werden, die Tradition und Aufbruch miteinander verbindet.
Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg e. V.
Der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg e. V. (AIV) wurde 1824 gegründet und ist die älteste Technikervereinigung Deutschlands. Seit 2020 führt der AIV den Namenszusatz „Brandenburg“, um die Verbundenheit mit der Metropolregion zu unterstreichen. Der Verein hat wesentlich zur Entwicklung der Berufsstände in Architektur und Ingenieurwesen sowie zur Bau- und Kulturgeschichte Berlins, Preußens und Deutschlands beigetragen.
Seit 1855 richtet sich der AIV-Schinkel-Wettbewerb als Förder- und Ideenwettbewerb jährlich an junge Planer:innen, um deren Kreativität für die Lösung zukunftsorientierter Planungsaufgaben zu wecken. Neben der Förderung des technisch-wissenschaftlichen Nachwuchses initiiert der Wettbewerb einen Dialog zwischen Stadtöffentlichkeit, Fachleuten, Verwaltung und Politik. Er zielt darauf ab, Interesse für ein Gebiet zu wecken, Sensibilität im Umgang mit dem Bestand zu entwickeln, die Bedeutung für die Umgebung aufzuzeigen und somit zur Qualifizierung der Aufgabenstellung einer formellen Planung beizutragen. In diesem Sinne ist der Wettbewerb darauf ausgerichtet, eine Beziehung der breiten Öffentlichkeit zum Planungsgebiet zu generieren und sie für die Gestaltung der öffentlichen Räume zu gewinnen. Aufgrund seiner Unabhängigkeit gelingt es dem AIV-Schinkel-Wettbewerb damit, Anregungen in laufende Planungen einzubringen.
Im Fokus des Ideenwettbewerbs 2026 in Luckenwalde steht das innerstädtische Areal „Karree“ – ein von Strukturwandel geprägtes Quartier zwischen Bahnhof, Innenstadt und ehemaliger Burg. Mit seinen Leerständen, brachliegenden Industrieflächen und landschaftlichen Potenzialen bietet das Gebiet Raum für mutige Ideen zur zukunftsfähigen Stadtentwicklung. Ziel des Wettbewerbs ist die Entwicklung eines Leitbildes, das gestalterisch, sozial und ökologisch Impulse für Luckenwalde und darüber hinaus gibt.
Bürgermeisterin Elisabeth Herzog-von der Heide und Stadtplanungsamtsleiter Peter Mann zeigen sich hoch erfreut über die Wahl Luckenwaldes als Wettbewerbsstandort: „Die Auslobung des Schinkel-Wettbewerbs 2026 ist für uns eine große Chance und Anerkennung. Sie zeigt, dass unsere Stadt als beispielhafter Ort für kreative Stadtentwicklung wahrgenommen wird. Wir freuen uns auf frische Impulse und den Austausch mit einer jungen, interdisziplinären Planungsgeneration.“
Der Schinkel-Wettbewerb wird jährlich vom AIV veranstaltet und gehört zu den bedeutendsten Förderformaten für den Planungsnachwuchs in Deutschland. Teilnahmeberechtigt sind junge Fachkräfte aus den Bereichen Architektur, Städtebau, Landschaftsarchitektur, konstruktiver Ingenieurbau, Mobilitätsplanung und Freie Kunst. Es winken Preisgelder von insgesamt bis zu 30.000 Euro.
Die Aufgabe 2026 im Überblick:
• Architektur: Entwicklung eines beispielhaften Gebäudes im Bestand
• Städtebau: Aktivierung von Brachflächen und sozialer Infrastruktur
• Landschaftsarchitektur: Freiraumkonzept zwischen „Karree“ und Nuthepark
• Konstruktiver Ingenieurbau: mobile Festivalhalle z. B. unter Nutzung eines leerstehenden Supermarkts
• Mobilität & Verkehrsplanung: „Smart Transit City Luckenwalde“ – mit Fokus auf Fuß-, Rad- und öffentlichen Verkehr
• Freie Kunst: künstlerische Auseinandersetzung mit dem Wandel der Stadt
Der Wettbewerb wird von interdisziplinären Teams getragen und möchte gezielt Brücken zwischen den Disziplinen schlagen.
Die Ausschreibungsunterlagen sind über die Website des AIV abrufbar.
Die Anmeldung für die Ausschreibung erfolgt online über den Partner „wettbewerbe aktuell“.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Wichtige Termine im Überblick:
• Rückfragenkolloquium (online): 7. November 2025, 17 Uhr
• Anmeldeschluss: 26. Januar 2026
• Abgabe: 9. Februar 2026, 16 Uhr
• Preisverleihung und Schinkel-Fest: 13. März 2026 im Stadttheater Luckenwalde
Der AIV-Vorsitzende Christian Müller erklärt: "Mit dem Wettbewerb wollen wir junge Planerinnen und Planer motivieren, mutige Visionen für eine Stadt im Wandel zu entwerfen – fachlich fundiert, interdisziplinär und gesellschaftlich relevant."
Seine wichtigste Aufgabe sieht der programmatisch interdisziplinäre Verein darin, Stellung zu aktuellen Planungsvorgängen zu beziehen, wichtige Fragen der Profession öffentlich zu diskutieren und Lösungen zu forcieren. Er nimmt damit aktiv Einfluss auf die Stadtentwicklungspolitik der Metropolregion und ist ein konstruktiv-kritischer Begleiter der Bau- und Kulturgeschichte Berlins und Brandenburgs.
Die Ergebnisse des Wettbewerbes sollen öffentlich präsentiert werden und können anschließend wichtige Impulse der weiteren Stadtentwicklung sein.