Denkmalgerechte Straßensanierung der Siedlung „Am Anger“

Die fast hundert Jahre alte Siedlung „Am Anger“ besticht durch einen besonderen Charme, historische Bedeutung, einen ungewöhnlichen Aufbau und den signifikanten Torbogen. Der Zustand von Straßen, Gehwegen, Rohren und Leitungen gehört leider nicht zu ihren Vorzügen. Seit längerem ist die Sanierung geplant. Diese wird in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz und den Anwohnern vorbereitet. Bei Veranstaltungen vor Ort wurden die Bewohner der Siedlung informiert, befragt und einbezogen. Aus dem umfassenden Sanierungsverfahren soll ein vereinfachtes werden. Das hat auch zur Folge, dass die Anwohner keine Ausgleichsbeträge bezahlen müssen.

Geplant ist die Umgestaltung des gesamten Verkehrsraums und der Freianlagen. Die Straßen werden zu Verkehrsmischflächen, die mit sandfarbenem Betonstein befestigt werden. Das bedeutet, dass es keine abgesetzten Gehwege oder Parkbuchten geben wird. Im Ausschuss für Bau- und Stadtentwicklung, Umweltschutz und Verkehr am 19. November informierten Stadtplanungsamtsleiter Peter Mann, Markus Blümner von RCL GmbH und Horst Heinisch von Atelier 8 Landschaftsarchitektur die Stadtverordneten über den aktuellen Stand der Entwurfsplanung. Da die Straßen (vor allem Am Eiserhorstweg und Am Wall) sehr schmal sind, kann am Aufbau nicht viel geändert werden. Auch Parkplätze im öffentlichen Raum sind nicht ohne weiteres überall möglich. Nach Abstimmung mit dem Straßenverkehrsamt soll die gesamte Siedlung nach der Sanierung verkehrsberuhigter Bereich werden. Das bedeutet, dass Fußgänger und Fahrzeuge gleichberechtigt sind, nicht schneller als Schrittgeschwindigkeit gefahren werden darf und das Parken nur in ausgewiesenen Flächen erlaubt ist. Eine zusätzliche Beschilderung von Einbahnstraßen wäre dann aber nicht möglich.

Bei den Freiflächen will man sich stark am historischen Vorbild orientieren. Niedrige, bienenfreundliche Hecken werden die Vorgärten Am Anger abgrenzen und auch neue Bäume werden gepflanzt. Herausforderungen werden die Entwässerung und die komplette Erneuerung aller Leitungen auf engstem Raum. Begonnen werden kann mit den Arbeiten frühestens im Sommer 2025. Wann die komplette Siedlung in neuem Glanz erstrahlen wird, ist abhängig von Vergaben und Fördermittelbewilligung.

Seite drucken | Autor: Sonja Dirauf | zuletzt geändert am: 02.01.2025