"Stolpersteine" - Orte der Erinnerung für Luckenwalde
Vergessen geht schnell. Insbesondere wenn wir keinen "Zeitzeugen" mehr in unserem täglichen Blickfeld haben.
Bis 1933 waren jüdische Mitbürger auch in Luckenwalde anerkannter Teil der Bürgerschaft.
Sie waren Freunde, Nachbarn, Spiel- und Schulkameraden, Kollegen in Verwaltungen und Betrieben. Mit der Machtergreifung des Nationalsozialismus änderte sich das erzwungenermaßen. ... Mehr: Bis 1933 waren jüdische Mitbürger auch in Luckenwalde anerkannter Teil der Bürgerschaft.
Verlegte Stolpersteine - Benennung der Geehrten
Burg 30
Verlegung am 9. November 2023
Herr Siegbert Lewy, Jahrgang 1882, gestorben 1957
Frau Else Lewy, Jahrgang 1892, geborene Silber, gestorben 1978
Herr Kurt Lewy, Jahrgang 1919, gestorben 2005
Siegbert Lewy stammte aus Neutomischel, einer kleinen, damals preußischen Kreisstadt in der Provinz Posen. Seine Frau Else war Berlinerin. Auch der Sohn Kurt war in Berlin geboren, verlebte aber seine Kindheit und Jugend in Luckenwalde.
Siegbert Lewy trat 1919 als Gesellschafter in die Hutfabrik Max Basch ein. Später war er Alleininhaber der Firma, die aber bis 1938 weiterhin den Namen „Max Basch“ führte. Er war der letzte Vorsitzende der Luckenwalder Synagogen-Gemeinde. In dieser Eigenschaft hatte er im März 1939 die traurige Aufgabe, die Synagoge in der Carlstraße (heute Puschkinstraße), die in der Pogromnacht vor 85 Jahren geplündert worden war, an die Stadt zu verkaufen – der Gemeinde blieb keine andere Wahl.
Von Else Lewy bewahrt die Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem einen kurzen Briefwechsel mit dem Central-Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens auf, der einen aufschlussreichen Einblick in die Situation der Luckenwalder Gemeinde am Ende des Jahres 1931 gestattet.
Vater und Sohn wurden während des Novemberpogroms 1938 verhaftet und zusammen mit anderen Juden der Stadt nach Sachsenhausen gebracht. Kurt Lewy wurde im Dezember aus dem KZ mit der Auflage entlassen, innerhalb von 30 Tagen Deutschland zu verlassen. Mit Glück und dank verwandtschaftlicher Beziehungen gelang ihm am 25.01.1939 die Ausreise, die eigentlich eine Flucht vor dem Terror war, nach England.
Siegbert Lewy und seine Frau brauchten noch bis Ende August 1939, um die Firma abzuwickeln, die Gebäude zu verkaufen und die verlangte Vermögensabgabe und Reichsfluchtsteuer zu bezahlen – ein Weg voller bürokratischer Schikanen, die darauf abzielten, das jüdische Vermögen dem Deutschen Nazireich einzuverleiben. Sie retteten sich nach Amsterdam, kamen aber auf Drängen des Sohnes ebenfalls nach England - gerade noch rechtzeitig einen Tag vor dem Ausbruch des Krieges am 1. September.
Im Mai 1940 ist Kurt nach Amerika ausgewandert. Auf dem Schiff von Liverpool nach New York lernte er seine zukünftige Frau kennen. Beide haben noch im gleichen Jahr geheiratet; sie blieben länger als 54 Jahre verheiratet. Nach dem Krieg sind Siegbert und Else Lewy ihrem Sohn in die USA gefolgt. Ihren Lebensabend verbrachten sie in Kalifornien in der Nähe ihrer Kinder und Enkel.
Kurt Lewy, der sich in Amerika Curt Lewis nannte, hat 1994 eine Tonbandkassette besprochen – ein einmaliges Dokument mit Erinnerungen an seine Eltern, an Luckenwalde, an die Jüdische Gemeinde und an seinen eigenen bewegten Lebensweg.
Quelle: Pfarrer Detlev Riemer a. D.
Grünstraße 25
Verlegung am 9. November 2022
Herr Kurt Guttfeld, Jahrgang 1907, Schutzhaft 1938 Sachsenhausen, Flucht 1939 England
Frau Else Guttfeld, geborene Haas, Jahrgang 1906, Flucht 1939 England
Frau Regina Guttfeld, Jahrgang 1939, Flucht 1939 England
Kurt Guttfeld wurde 1907 in Luckenwalde als jüngstes von drei Kindern des jüdischen Ehepaares Max und Louise Guttfeld geboren. Drei Wochen nach Kurts Geburt starb die Mutter der drei Geschwister am Kindbettfieber; sie war erst 36 Jahre alt. 1909 heiratete der Vater wieder. Die zweite Frau, Hedwig, starb 1921, zwei Wochen vor Kurts 14. Geburtstag. Der Vater hat nach einem Trauerjahr ein drittes Mal geheiratet. Kurt Guttfeld erlernte den Beruf eines Elektromonteurs. Sein Arbeitgeber war die Firma Gebr. Bartzik in der Triftstraße. Dort wurden Kunststoff-Spritzautomaten hergestellt. Im März 1933 war die Familie – die Eltern, die drei nun erwachsenen Kinder Hilde, Heinz und Kurt mit ihrem Partner bzw. ihren Partnerinnen und die Stiefschwester Ilse – zum letzten Mal in Luckenwalde zusammen. Wenig später sind alle bis auf zwei nach Palästina ausgewandert. In Luckenwalde zurück blieben Kurt und seine Verlobte Else.
Im September 1934 heirateten Kurt Guttfeld und Else Haas. Sie entstammte einer nichtjüdischen Familie. Vier Jahre nach der Hochzeit erwartete das Ehepaar Guttfeld ein Kind. Als im November 1938 der deutschlandweite Pogrom angezettelt wurde, war Else Guttfeld im zweiten Monat schwanger. Kurt Guttfeld hat in mehreren Briefen aus eigenem Erleben von der Verhaftung und Drangsalierung der jüdischen Männer berichtet. Er wurde am 11. November auf der Arbeit von der Gestapo festgenommen und zunächst in eine Polizeizelle des Rathauses gebracht. Nach einigen Tagen wurden er und die anderen Inhaftierten zur Gestapo nach Potsdam und von dort ins Konzentrationslager Sachsenhausen gefahren. Schon das Lagertor mit der Aufschrift ‚Arbeit macht frei‘ ließ nichts Gutes erahnen. „Alles musste im Laufschritt gemacht werden. Zu einer Auskleidebaracke, dann zum Doktor, zum Kahlscheren des Kopfes, danach zum Ankleiden in eine alte Eisenbahneruniform und zur Registrierung. Meine Nummer war 13 143. Zuletzt kamen wir in eine Baracke, wo ungefähr 300 von uns wie Sardinen auf ein Strohlager reingezählt wurden. In den folgenden Tagen lernten wir viel, hauptsächlich wie man im KZ überleben kann. Man darf nie die Aufmerksamkeit verlieren und nie auffallen. Da ich weder fett noch dünn, weder zu groß noch zu klein war, war es nicht zu schwer in der Masse zu verschwinden. Es folgten drei Monate von Hunger, Kälte, schwerer Arbeit und grausamer Behandlung...
Die Mehrzahl der Häftlinge arbeitete in einem Klinkerwerk, einer großen Baustelle an einem Kanal und einem im Bau befindlichen Hafen. Wenn keine Kähne zu entladen waren und es weder Zement, Sand oder Steine zu tragen gab, wurden wir als ‚laufendes Band‘ beschäftigt. Mit unseren Jacken nach hinten zugeknöpft, formierten wir uns zu einem Karussell, erhielten eine Schaufel Sand in den Jackenschoß und entleerten den Schoß am anderen Ende. Wenn es dem wachhabenden SS-Mann zu langweilig wurde, nahm er die Schaufel und warf uns den Sand ins Gesicht.
Diese Ereignisse sind nur einige Beispiele aus meinen eigenen Erfahrungen.“
Wer aus Sachsenhausen entlassen wurde, musste Deutschland so schnell wie möglich verlassen. Glücklicherweise bekam Kurt Guttfeld einen Platz in einem englischen Flüchtlingslager und reiste am 11. April 1939 aus. Die Aufregungen bewirkten bei Else Guttfeld eine Frühgeburt. Mit ihrem acht Wochen kleinen Kind konnte sie dann ihrem Mann folgen und ebenfalls nach England auswandern. Kurt Guttfeld resümiert: „Es ist erstaunlich, wie viele Gesichter der Vergangenheit zurückkommen, wenn man in seiner Muttersprache denkt. Wie tief der Antisemitismus auch in unserer Stadt eingegraben war und nur auf einen Hitler gewartet hat, zum Ausbruch zu kommen.“
Quelle: Pfarrer Detlev Riemer a. D.
Parkstraße 73
Verlegung am 20. September 2021
Herr Julius (Joel) Steinhardt, Jahrgang 1882, Flucht 1939 Palästina, gestorben 1943 Tel Aviv
Frau Malka Ester Steinhardt, geborene Schaffer, Jahrgang 1890, Flucht 1939 Palästina, gestorben 1950 Tel Aviv
Herr Max Steinhardt (Mordechai Shoham), Jahrgang 1920, Flucht 1935 Palästina, Todesdatum unbekannt
Herr Willi Steinhardt (Seew Shoham), Jahrgang 1915, Flucht 1934 Holland, Flucht 1937 Palästina, gestorben 1986 Safed, Israel
Herr Karl Heinz Steinhardt (Chaim Shoham), Jahrgang 1925, Flucht 1939 Palästina, gestorben 1995 Givataim, Israel
Julius Steinhardt und seine Frau Malka Ester stammten aus Galizien (Österreich-Ungarn). Sie hatten kurz vor dem Ersten Weltkrieg in Nowawes (heute Potsdam-Babelsberg) geheiratet und ließen sich in Luckenwalde nieder. In der Parkstraße 73 betrieb das Ehepaar ein Abzahlungsgeschäft für Möbel und Herrenbekleidung unter der Firma S. Lubascher. Die Wohnung befand sich in einem der oberen Stockwerke. Julius Steinhardt war von 1923 bis 1930, vielleicht sogar bis 1939, in leitenden Funktionen der Synagogen-Gemeinde tätig. Der jüngste der Söhne schrieb über seinen Vater: „In der Gemeinde hatte mein Vater das Amt des Kassierers inne, was nicht sehr viel besagt, denn die Kasse war meist leer. Doch kein bedürftiger jüdischer Durchreisender, und solche gab es damals viele, ging leer aus – meistens dank der privaten Tasche meines Vaters.“
In Luckenwalde wurden dem Ehepaar drei Söhne geboren: Willi (1915), Max (1920) und Karl Heinz (1925). Der Älteste erhielt 1933 in der Friedrichschule das Abitur. Er war ein ausgezeichneter Geigenspieler. Gleich nach Errichtung der NS-Herrschaft hatte er beschlossen, nach Palästina auszuwandern, musste aber zunächst einen „Freiwilligen Arbeitsdienst“ ableisten. 1934 ging er nach Holland; dort heiratete er. 1937 gelangte er zusammen mit seiner Frau Ester endlich nach Palästina. Dort arbeitete er in einem Kibbuz, wurde 1948, nach der Gründung des Staates Israels, Major in der Armee und war zuletzt Lehrer für Naturwissenschaften. Er starb 1986.
Max besuchte die Friedrichschule bis zur Mittleren Reife. Er war ein leidenschaftlicher Fußballspieler. 1935 bekam er ein Schüler-Zertifikat für die Einreise nach Palästina. Die zionistische Bewegung ermöglichte ihm und anderen Gleichaltrigen die Ausreise. In einem Kibbuz lernten die Jugendlichen und arbeiteten halbtags in der Landwirtschaft. In der Werkstatt des Kibbuz qualifizierte sich Max zum Traktoren- und Automechaniker.
In Luckenwalde blieben die Eltern mit Karl Heinz, ihrem jüngsten Sohn, zurück. Karl Heinz Steinhardt, der sich später in Israel Chaim Shoham nannte, war der erste Briefpartner von Detlev Riemer (ehemaliger Luckenwalder Pfarrer) zum Thema jüdische Lokalgeschichte. Als Zeitzeuge hat er von seiner Familie und ihrem Schicksal, aber auch von anderen jüdischen Familien in Luckenwalde, berichtet. Unser umfangreicher Briefwechsel begann 1987 und endete mit seinem Tod 1995.
Als Schüler hatte er unter der Judenfeindschaft seiner Lehrer und Mitschüler zu leiden. Seine Bar Mizwa feierte der Dreizehnjährige Ende September 1938 in der Luckenwalder Synagoge; es war einer der letzten Gottesdienste vor der Verwüstung des Gotteshauses. Wohl schon vor dem Novemberpogrom musste Julius Steinhardt sein Geschäft in die Trebbiner Straße 21 verlegen. Dort war der letzte Wohnsitz der Familie, aber er war nicht freiwillig, sondern unter Zwang gewählt.
Chaim Shoham erinnert sich an die Ausreise: „Meine Eltern und ich verließen Luckenwalde am 28. Februar 1939 und kamen am 9. März 1939 praktisch mittellos in Haifa an. Dort wurden wir von meinen Brüdern und einer Schwester meiner Mutter, die bereits 1936 mit ihrer Familie aus Piesteritz bei Wittenberg ausgewandert war, empfangen. Diese Tante, die mit ihrem Ehemann und zwei Töchtern in einer kleinen Zweizimmerwohnung in Tel Aviv wohnte, stellte uns die Hälfte ihrer Wohnung zur Verfügung, in der wir dann einige Jahre zusammen wohnten.“
Es war ein schwerer Anfang, insbesondere für die Eltern. Der Vater fand als Kaufmann keine Arbeit, siechte dahin und starb bereits Ende 1943 mit 61 Jahren. Die Mutter starb sechzigjährig im Jahr 1950.
Auch Chaim Shoham (früher Karl Heinz Steinhardt) begann seine berufliche Laufbahn in einem Kibbuz; in Palästina gab es praktisch keine Industrie. „Um die ankommenden Menschenmassen aufzunehmen und zu ernähren, wurden neue landwirtschaftliche Flächen erschlossen, neue Bewässerungsanlagen gebaut und neue Dörfer aus dem Boden gestampft. Dort wurden viele der Neueinwanderer, die damals keine Ahnung von Landwirtschaft hatten, angesiedelt. In Tel Aviv fand ich Arbeit als Leiter der werkseigenen Gemüsefarm einer Konservenfabrik in einem der neu erschlossenen Gebiete im Süden des Landes“, schreibt er. Zuletzt war er als Regierungsberater für Pflanzenschutz tätig.
Anfang Juli 1992 besuchten die Herren Mordechai und Chaim Shoham aus Israel ihre Heimatstadt Luckenwalde.Burg 30/31
Verlegung am 24. September 2020
Herr David Schuster, Jahrgang 1894, "Polenaktion" 1938 Bentschen/Zbaszyn interniert, Schicksal unbekannt
Über David Schuster ist wenig bekannt. In den Adressbüchern von 1925 und 1927 ist angegeben, dass er in der Bahnhofstraße 23 wohnte. In den folgenden Adressbüchern von 1930 und 1935 wird sein Name nicht genannt.
Am 13. Oktober 1937 fand eine Versammlung der Synagogen-Gemeinde, wahrscheinlich in der Synagoge, statt. Unter den 29 namentlich genannten Teilnehmern steht auch "Herr David Schuster."
In der Akte mit dem Titel "Ein- und Auswanderungen, Ausweisungen" der Jahre 1924 bis 1927 wird David Schuster in einer "Liste der Ausländischen Arbeitsnehmer, welche eine Legitimationskarte oder einen Befreiungsschein haben müssen" genannt. Beschäftigt ist er in der Firma Tannenbaum, Pariser & Co., später in der Luckenwalder Bronzewarenfabrik Julius & Albert Hirsch.
Zuletzt wird er in den "Listen der von 1939 bis 1945 im Kreis Jüterbog-Luckenwalde eingesetzten Ostarbeiter und Kriegsgefangenen" erwähnt. Darin ist vermerkt, dass er am 1. Mai 1894 in Wasilkow geboren wurde. Der Ort liegt im heutigen östlichen Polen unweit von Białystok. Seit dem Tilsiter Frieden von 1807 gehörte die Gegend zu Russland. In der Kreisstadt Białystok gab es zur Zeit der Geburt von David Schuster einen jüdischen Bevölkerungsanteil von 63 %. Der genannten Akte ist zu entnehmen, dass er von 1925 bis 1938 im Deutschen Reich, also wohl in Luckenwalde, lebte und dass er zuletzt in der Hutfabrik Max Basch, Burg 30/31, gearbeitet hat.
Diese eher dürftigen Angaben werden durch Erinnerungen von Moshe (Max) Schneider ergänzt. Er kannte David Schuster und wusste, dass er von Beruf Weber oder Webermeister war. Während Max Schneider in der Zinnaer Straße 15 zuhause war (dort liegen Stolpersteine für die Familie Schneider), wohnte David Schuster in der Nachbarschaft am Mühlenweg zusammen mit einer nicht-jüdischen Frau, die ein blindes Kind hatte. Leider gab es in einer Akte über die "Beschulung blinder und taubstummer Kinder" keine Hinweise darauf, um welche Frau und ihr Kind es sich gehandelt haben könnte. Immerhin erklärt der Umstand, dass David Schuster zur Untermiete bzw. in Lebensgemeinschaft wohnte, die Tatsache, dass er in den späteren Adressbüchern nicht mehr genannt wird.
Seit den 1935 erlassenen Nürnberger Rassengesetzen war es verboten, dass Juden und Nichtjuden zusammen lebten. Damit war die bisherige Wohngemeinschaft für David Schuster nicht mehr erlaubt. Malka Steinhardt, die mit ihrer Familie zur Jüdischen Gemeinde gehörte, wollte eine Ehe zwischen David Schuster und Max Schneiders Mutter vermitteln. Hanna Schneider war im Januar 1936 Witwe geworden; ihr Mann Leo war im Gefängnis Moabit zu Tode gekommen. Die Heirat kam nicht zustande. Vielleicht konnte David Schuster bei seinem Arbeitgeber Siegbert Lewy, dem Eigentümer der Hutfabrik Max Basch, eine Wohnung finden.
In der sogenannten Polenaktion Ende Oktober 1938 wurden alle Juden mit polnischen Pässen aus dem Deutschen Reichsgebiet ausgewiesen. Deutschlandweit waren ca. 17.000 Juden von dieser Maßnahme betroffen. In Luckenwalde waren es u. a. Max Schneider, seine Mutter und auch David Schuster. Sie wurden über Bentschen (Zbaszyn) nach Polen abgeschoben. Während Max Schneider die Auswanderung nach Palästina gelang, blieb David Schuster noch bis zum Sommer 1939 im Internierungslager Bentschen. Danach verliert sich seine Spur.
Puschkinstraße 53
Verlegung am 24. September 2020
Herr Dr. Ernst Arndt, Jahrgang 1900, Flucht 1933 Frankreich, interniert Drancy, deportiert 1943 Majdanek, Flossenbürg, befreit
Frau Marie Arndt, geborene Lourié, Jahrgang 1912, Flucht 1933 nach Frankreich, mit Hilfe überlebt
Dr. Ernst Arndt kam 1930 als junger Arzt nach Luckenwalde. Er übernahm die Praxis von Dr. Hermann Salomon, nachdem dieser zum Ersten Bürgermeister von Luckenwalde gewählt worden war. Beide kannten sich seit 1919, sie war sich bei einer Veranstaltung einer jüdischen Studentenverbindung (KC - Kartell-Konvent) begegnet.
In Luckenwalde lernte er Marie Lourié kennen, die Tochter eines jüdischen Unternehmers, der aus Russland stammte und seit 1911 in Luckenwalde eine Papierwarenfabrik betrieb (Fa. Sonnenfeld & Co.). Beide heirateten 1932 in Luckenwalde. Sie wohnten in der damaligen Carlstraße 35, wo sich seit 1931 auch die Arztpraxis befand.
Nachdem die Nationalsozialisten die Macht übernommen hatten, wurden Dr. Ernst Arndt und auch seine Frau Marie bedroht und sind mit knapper Not dem Tod entgangen. Die Täter kamen nachts und riefen Dr. Arndt zu einem Kranken in den Weinbergen am Rand der Staddt, machten dabei aber unklare und widersprüchliche Aussagen, so dass der Arzt eine Falle vermutete und sich weigerte, mit ihnen zu gehen.
Anfang 1933 wurde Dr. Arndt wieder aus dem Schlag geklingelt und zu einem Schwerverletzten gerufen. Marie Arndt berichtet: "Obwohl ihm die ganze Sache seltsam vorkam, zog sich mein Mann an, und auch ich griff zu meinen Sachen, denn ich wollte mitgehen, um ihm zu helfen. Das Ankleiden dauerte den Besuchern wohl zu lange, denn plötzlich wurde ins Haus geschossen. Die Polizei fand am folgenden Tag, wenn ich mich richtig erinnere, neun Patronenhülsen. Eine Kugel war direkt über meinen Kopf geflogen und an der Wand abgeprallt." (Marie Arndt, Brief vom 19.08.1987, in der Fassung des Textbuches zur Ausstellung von 1988)
Wenig später verlangten drei SS-Männer von Dr. Arndt, seine Arztpraxis aufzugeben und Luckenwalde zu verlassen. Diese Forderung wurde durch Androhung von Waffengewalt durchgesetzt. Kurz darauf verließ das Ehepaar Arndt Deutschland und rettete sich nach Frankreich. Sie waren die ersten Emigranten aus Luckenwalde.
Im Februar 1943 - die Wehrmacht hatte den größten Teil Frankreichs besetzt - wurde Dr. Ernst Arndt in Paris festgenommen. Nun begann für ihn eine unfreiwillige Reise durch verschiedene Durchgangs- und Vernichtungslager: Gurs (Südfrankreich), dann Drancy bei Paris, von dort mit Hunderten anderen nach Sobibor. Weil Bedarf an Ärzten und Sanitätern bestand, wurden 35 der Angekommenen nach Majdanek weitergeschickt. Die nächste Station war das Zwangsarbeiterlager Budzyń (Heinkel-Flugzeugwerke). Beim Vorrücken der Roten Armee wurde das Lager nach Wieliczka bei Krakau verlegt, wo die Gefangenen im Salzbergwerk arbeiten mussten. Das letzte Lager war Flossenbürg. Im April 1945, als die amerikanischen Truppen näher kamen, mussten die dort Internierten in Richtung Dachau marschieren, denn Himmler hatte befohlen: "Kein Häftling darf lebend in die Hände des Feindes fallen." Nach vier Nachtmärschen befreite die amerikanische Armee 800 Gefangene. Einer von ihnen war Dr. Ernst Arndt.
Marie Arndt hatte sich in der Zeit der Judenverfolgen in Nizza aufgehalten und war nur knapp den Fängen der Gestapo entgangen.
Dr. Arndt war Arzt aus Berufung. Da seine deutsche Approbation in Frankreich nicht gültig war, begann er im Alter von 46 Jahren seine ganze Ausbildung - Abitur und Medizinstudium - von vorn, so dass er seinen Beruf auch im Land der Emigration ausüben konnte.
In Paris kam er wieder mit Dr. Hermann Salomon zusammen, der die Zeit der Verfolgung auf abenteuerlichen Wegen durch Europa und afrikanische Länder überstanden hatte. Beide Ehepaare besuchten sich gegenseitig. Als Hermann Salomon 1963 seinen 75. Geburtstag beging, hat ihm der zwöl Jahre jüngere Ernst Arndt ein Glückwunschschreiben geschickt, das im KC-Bulletin, dem Mitteilungsblatt der jüdischen Studentenverbindung, veröffentlicht wurde. Darin heißt es: "Es ist heute noch zu früh, über unser 'interessantes' Jahrhundert ein endgültiges Urteil zu fällen. Goethe sagte am Abend der Schlacht von Valmy, der er beiwohnte: Von heute ab beginnt ein neues Zeitalter und Ihr könnt sagen, dass Ihr mit dabei gewesen seid. Diese prophetischen Worte treffen genauch Ihr Lebensschicksal und auch das unsere: Wir sind stets mit dabei gewesen, oft mehr, als uns lieb war."
Marie Arndt wollte ihren Mann immer dazu bewegen, ein Buch zu schreiben, aber er hat es nicht getan. Dr. Ernst Arndt starb 1981 im Alter von 80 Jahren. Seine Witwe hat in ihm in über dreißig Briefen nach Luckenwalde ein Denkmal gesetzt. Ihr letzter Brief ist datiert vom 19. März 1994.
Käthe-Kollwitz-Straße 33
Verlegung am 7. Mai 2019
Herr Tadeusz Kubisch, Jahrgang 1918, verhaftet 1942, wegen "Verbotener Umgang mit einer Deutschen" von der Gestapo erhängt am 8. Juli 1942 in Luckenwalde, Bürgerbusch
Tadeusz Kubisch wurde 1918 in der Kleinstadt Rogoźno (deutsch Rogasen) geboren. Er entstammte einer polnischen katholischen Familie. Als der 2. Weltkrieg mit dem Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen begann, war er im 21. Lebensjahr.
Wann und wie er nach Luckenwalde kam, ist unbekannt. Vermutlich war er als Soldat zur polnischen Armee eingezogen worden und kam als Kriegsgefangener nach Luckenwalde. Sein offizieller Status war „polnischer Zivilarbeiter“. Das bedeutete, dass er nicht in einem Lager festgehalten wurde. Er wohnte in der damaligen Friedrichstraße 33 beim Friseur Robert Fischer, in dessen Geschäft er arbeitete; Tadeusz Kubisch war von Beruf Friseur.
Zivilarbeiter waren allerdings nicht durch die Genfer Konvention über die Behandlung von Kriegsgefangenen geschützt. Verschärft wurde diese Situation noch durch die sogenannten „Polen-Erlasse“ von 1940.
Darin war u. a. vorgeschrieben, dass Polen ein „P“ deutlich sichtbar an der Kleidung tragen mussten. Verboten war der Kontakt zwischen Polen und Deutschen. In Anbetracht dieser und weiterer Einschränkungen ist es erstaunlich, dass Tadeusz Kubisch eine Freundin fand - er selbst bezeichnete sie sogar als seine Braut. Sie war eine Deutsche - und damit nahm in jenen finsteren Zeiten das Verhängnis seinen Lauf.
Käthe-Kollwitz-Straße 56
Verlegung am 15. März 2018
Frau Fanny Finkelstein, geborene Gross, Jahrgang 1882, abgeschoben nach Polen, Schicksal unbekannt, Massenerschießungen im Oktober 1941 in Nadworna
Herr Moritz Finkelstein, Ehemann von Fanny Finkelstein, Jahrgang 1880, geboren in Boryslaw/Galizien, Schicksal unbekannt
Fanny Finkelstein heiratete 1916 Moritz Finkelstein in Luckenwalde. Das Ehepaar hatte sechs Kinder.
Die Mutter, Fanny Finkelstein, wurde im Rahmen der sogenannten “Polenaktion“ abgeschoben, ihr genaues Schicksal konnte bisher nicht geklärt werden. In Nadworna
gab es im Oktober 1941 Massenerschießungen mit 1200 bis 2000 Toten, insgesamt wurden im Oktober 1941 in dieser Gegend mehr als 10.000 polnische Juden ermordet.
Herr Wilhelm Finkelstein, Sohn von Fanny und Moritz Finkelstein, Jahrgang 1908, arbeitete als Chauffeur, deportiert 1941 nach Auschwitz, am 2. August 1941 in Auschwitz ermordet
Frau Bertha Borgenicht, geborene Finkelstein, Tochter von Fanny und Moritz Finkelstein, Jahrgang 1904, deportiert in das Arbeitslager Nadworna, ermordet in Nadworna, Massenerschießungen Oktober 1941
Bertha Borgenicht arbeitete als Musiklehrerin und heiratete den Ingenieur Leon Borgenicht. Sie bekamen zwei Kinder, Irena und Lilly. Bertha Borgenicht wurde in das Zwangsarbeitslager Nadworna deportiert und dort ermordet, ein Datum ist bisher nicht bekannt. Auch über ihre Kinder und ihren Ehemann ist nichts bekannt.
Frau Klara Finkelstein, Jahrgang 1912, Tochter von Fanny und Moritz Finkelstein, Flucht nach Palästina
Herr Bruno Finkelstein, Jahrgang 1905, Sohn von Fanny und Moritz Finkelstein, Schicksal unbekannt
Herr Toni Finkelstein, Jahrgang 1906, Sohn von Fanny und Moritz Finkelstein, Schicksal unbekannt
Herr David Finkelstein, Jahrgang 1910, Sohn von Fanny und Moritz Finkelstein, Schicksal unbekannt
Haag 1
Verlegung am 20. März 2017
Frau Henriette Spitz, geborene Herzfeld, Jahrgang 1860, Tod im Sammellager kurz vor der Deportation 11.04.1943 Berlin.
Frau Henriette Spitz war mit dem Kaufmann Jacob Spitz verheiratet. Er starb 1936. Das Ehepaar hatte eine Tochter, die im Alter von nur 6 Jahren starb. Frau Henriette Spitz wurde 1942, im Alter von 82 Jahren, aus ihrer Luckenwalder Wohnung vertrieben und in das „Jüdische Arbeitsheim Radinkendorf“ verschleppt. 1943 brachte man sie in das Sammellager N4 in der Berliner Auguststraße. Von dort sollte sie deportiert werden. Die 83-jährige Henriette Spitz überlebte das Sammellager nicht.
Breite Straße 18
Verlegung am 20. März 2017
Frau Anna Hoffnung, geb. Goldschmidt, Ehefrau von Dr. Julius Hoffnung, Jahrgang 1870, deportiert 1942 nach Theresienstadt, am 24. März 1944 in Theresienstadt ermordet.
Herrn Sanitätsrat Dr. med. Julius Hoffnung, Jahrgang 1861, deportiert 1942 nach Theresienstadt, am 5. Oktober 1942 in Theresienstadt ermordet.
Sanitätsrat Dr. med. Julius Hoffnung war 47 Jahre als Arzt in Luckenwalder tätig. Er hatte seine Arztpraxis und seine Wohnung in Luckenwalde, Breite Straße 18. Im Jahr 1917 erhielt er die Rote-Kreuz-Medaille 3. Klasse. Ab 1933 hatte er Berufsverbot. Zu dem Buch von Albert Goldschmidt: Badeorte, Heilquellen und Heilanstalten in Deutschland, Oesterreich-Ungarn und der Schweiz verfasste er die Einleitung. Die Kinder des Ehepaars Hoffnung wurden 1895 und 1898 in Luckenwalde geboren. Der Sohn Dr. Rudolf Hoffnung war Rechtsanwalt in Berlin, hatte ebenfalls ab 1933 Berufsverbot und ist 1934 nach
Palästina geflohen.
Nach Abgabe der Vermögenserklärung, datiert am 5.08.1942 wurden Dr. med. Julius Hoffnung und seine Frau Anna Hoffnung in das Sammellager, Große Hamburger Straße 26 nach Berlin gebracht. Von dort wurden beide mit dem 44. Alterstransport am 14.08.1942 nach Theresienstadt deportiert und dort ermordet.
Als Datum der Kremation ist für Frau Anna Hoffnung der 24.03.1944 verzeichnet, sie war 74 Jahre alt. Dr. med. Julius Hoffnung wurde im Alter von 81 Jahren ebenfalls in Theresienstadt ermordet.
Breite Straße 32
Verlegung am 9. Mai 2016
Frau Rose Rachel Cahn, geborene Bauchwitz, Jahrgang 1864, deportiert 1942 nach Theresienstadt, am 9. März 1943 in Theresienstadt ermordet.
Herr Meyer Cahn, Ehemann von Rose Rachel Cahn, Jahrgang 1864, deportiert 1942 nach Theresienstadt, am 27. Januar 1943 in Theresienstadt ermordet.
Das Ehepaar Cahn war mit der Familie Bauchwitz verwandt: Rose Rache Cahn, geb. Bauchwitz, der Stadtverordnete Gustav Bauchwitz, Siegmund Bauchwitz und Johanna Bauchwitz waren Geschwister. Gustav B. starb 1929, sein Bruder Siegmund 1933. Danach zogen die Schwestern Johanna und Rose in das Bauchwitz’sche Stammhaus Breite Straße 32.
Letzter Luckenwalder Wohnsitz des Ehepaars Cahn war Hindenburgstraße 16 b – heute Theaterstraße / Ecke Kleiner Haag, eine unterdessen schön hergerichtete Villa.
Allerdings ergaben die neuesten Forschungen von Herrn Pfarrer a. D. Detlev Riemer, dass Cahns dort in einer Art Gartenlaube wohnen mussten. Ein freiwilliger Wegzug aus dem „Stammhaus“ Breite Straße 32 ist also äußerst unwahrscheinlich. Die Gartenlaube wurde im Zuge der Baumaßnahmen an der Villa abgerissen. So ist der letzte Wohnsitz doch die Breite Straße 32. Dort liegt schon der Stolperstein für Johanna Bauchwitz, so dass jetzt die Schwestern symbolisch wieder zusammengeführt werden.
Schützenstraße 7
Verlegung am 9. Mai 2016
Frau Josefine Michaelis, geborene Hirsch, Jahrgang 1877, deportiert 1942 nach Theresienstadt, befreit.
Herr Felix Michaelis, Jahrgang 1867, Ehemann von Josefine Michaelis, deportiert 1942 nach Theresienstadt, am 29. Oktober 1943 in Theresienstadt ermordet.
Das Ehepaar Michaelis wurde mit dem gleichen Transport wie das Ehepaar Cahn deportiert. Daher soll auch die Verlegung der Stolpersteine im gleichen Jahr erfolgen. Das Wohnhaus des Ehepaars Michaelis ist nicht mehr erhalten. Frau Josefine Michaelis wurde in Theresienstadt befreit.
Parkstraße 73
Verlegung am 22. Juni 2015
Herr Julius Seligmann, Jahrgang 1872, deportiert 1942 nach Theresienstadt, am 16. Mai 1944 in Auschwitz ermordet
Frau Margarete Seligmann, geb. Sabatzky, Ehefrau von Julius Seligmann, Jahrgang 1871, deportiert 1942 nach Theresienstadt, am 16. Mai 1944 in Auschwitz ermordet
Herr Harry Seligmann, Jahrgang 1908, Sohn von Julius und Margarete Seligmann, verhaftet 1938, im KZ Sachsenhausen bis 1939, nach Bolivien geflüchtet 1939, gest. 30.06.1975 in Bad Nauheim
Frau Julia Seligmann, geb. Weißmann, Jahrgang 1910, Ehefrau von Harry Seligmann, nach Bolivien geflüchtet 1939, gest. 13.11.1990 in La Paz
Julius Seligmann betrieb in Luckenwalde einen Kurzwarenhandel, später ein Damenhütegeschäft. Zum 31.12.1938 musste er sein Geschäft schließen. Seine Frau, Margarete Seligmann, hatte ebenfalls ein Geschäft für Damenhüte und Puppen in der Breiten Straße. Beide wurden im Alter von über 70 Jahren in Konzentrationslager verschleppt und ermordet. Harry und Julia Seligmann heirateten im Februar 1939 in Luckenwalde, kurz nach der Entlassung von Harry Seligmann aus dem KZ Sachsenhausen. Noch im gleichen Jahr gelang beiden gemeinsam die Flucht nach Bolivien. Ab 1945 lebten sie in Buenos Aires. Ihre Eltern/Schwiegereltern sahen sie nie wieder.
Dahmer Straße 28
Verlegung am 6. August 2014
Herr Arno Ertner wurde 1904 geboren. Er wohnte in dem Haus Dahmer Straße 28.
Der Stolperstein für Herrn Ertner ist der erste in Luckenwalde, der nicht an einen Menschen jüdischen Glaubens erinnert, sondern an ein Opfer der Nationalsozialisten. Er war Mitglied der katholischen Gemeinde. Arno Ertner verschaffte sich die Predigttexte des Münsteraner Bischofs von Galen, der den Mord an psychisch Kranken und geistig behinderten Menschen darin anprangerte.
Bevor er diese Texte verbreiten konnte, wurde der Ingenieur und vierfache Familienvater an seinem Arbeitsplatz in Luckenwalde verhaftet. Nach tagelangen Gestapo-Verhören wurde er ohne Gerichtsverhandlung in das Konzentrationslager Sachsenhausen und später nach Dachau verlegt. Seine Familie sah er nie wieder, seine fünfte Tochter lernte er nicht kennen. Am 15. Februar 1943 wurde Arno Ertner in Dachau ermordet. In der Liste der katholischen Märtyrer des KZ Dachau ist Arno Ertner unter der Nummer 35 verzeichnet.
Poststraße 5
Verlegung am 6. August 2014
Familie Hirschfeld/Sander - Walter Hirschfeld wurde am 23. Juni 1877 in Wittenberg geboren. Am Ende des Jahres 1910 verlobte er sich mit der zehn Jahre jüngeren Toni Sander, die am 2. Juni 1887 in Luckenwalde geboren worden war. Toni Sanders Eltern hießen Salo und Emma Sander. Ihre Schwester Grete war ein Jahr jünger als Toni und verstarb nach längerer Krankheit am 29. April 1933 kurz vor Vollendung ihres 45. Lebensjahres in Luckenwalde. Toni und Walter heirateten am 8. Juli 1911 und wohnten bei ihren Eltern in der Gartenstraße 5.
1934 zogen Walter Hirschfeld, seine Frau Toni und ihre Mutter Emma Sander in die Poststraße 5, nachdem Salo Sander verstorben war. 1942 wurden Toni und Walter Hirschfeld in das Warschauer Ghetto deportiert und dort ermordet. Emma Sander, geboren 1862, erlitt das gleiche Schicksal in Theresienstadt.
Poststraße 13
Verlegung 11. Juni 2013
Gerhard Boche
Herr Gerhard Boche, Jahrgang 1921, wurde 1944 verhaftet und wegen "wehrkraftzersetzender Äußerungen" zum Tode verurteilt.
1944 wurde er im Alter von 23 Jahren in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Parkstraße 73
Verlegung 11. Juni 2013
Dora Rindenau
Frau Dora Rindenau, geb. Preminger, Jahrgang 1883, wurde 1942 im Alter von 59 Jahren nach Riga deportiert. Das Todesdatum ist unbekannt.
Berta Rindenau
Frau Berta Rindenau, Tochter von Dora Rindenau, Jahrgang 1919, wurde 1938 im Alter von 19 Jahren in die Heil- und Pflegeanstalt Teupitz eingewiesen. Von dort wurde sie 1942 nach Riga deportiert. Das Todesdatum ist unbekannt.
Philipp Rindenau
Herr Philipp Rindenau, Sohn von Dora Rindenau, Jahrgang 1921, wurde 1938 nach Polen abgeschoben und flüchtete 1939 in die Sowjetunion. Sein Schicksal ist unbekannt.
Markt 6
Verlegung am 22. Oktober 2012
Emma Marcus
Frau Emma Marcus, geb. Kronheim, Jahrgang 1868, Witwe des 1914 verstorbenen Luckenwalder Stadtrats und Bankiers Nathan Marcus.
Frau Marcus wurde im Alter von 74 Jahren nach Theresienstadt deportiert und im gleichen Jahr 1942 ermordet.
Zinnaer Straße 15
Verlegung am 22. Oktober 2012
Leo Schneider
Herr Leo Schneider, Jahrgang 1894, wurde wegen Beleidigung des Führers 1935 verhaftet. 1936 wurde er im Gefängnis Berlin-Moabit zu Tode geprügelt.
Hanna Schneider
Frau Hanna Schneider, geb. Berlin, Jahrgang 1895. Sie wurde als Staatenlose 1938 nach Polen abgeschoben und am Versöhnungstag, 21. September 1942, in Wilna erschossen.
Max Schneider
Herr Max Schneider wurde als Sohn von Leo und Hanna Schneider im Jahr 1922 geboren. 1938 wurde er nach Polen abgeschoben. 1939 emigrierte Max Schneider nach Palästina und überlebte so.
Puschkinstraße 38
Verlegung am 13. Oktober 2011
Malwine Rosenthal, geb. Fuss
Frau Rosenthal wurde am 11.11.1852 in Lissa geboren und lebte von 1925 bis 1938 in Luckenwalde. Sie wohnte in der Baruther Straße 45, in der Frankenstraße 3 und zuletzt im Haus der Synagoge in der damaligen Carlstraße 38. Dort erlebte sie den Novemberpogrom. Sie wurde mit dem ersten großen Alterstransport 1942 im Alter von fast 90 Jahren depotiert und am 30.11.1942 in Theresienstadt ermordet.
Wolfgang Leubuscher
Herr Leubuscher wurde am 22.08.1920 in Guben geboren. Er war Lehrlin in der Luckenwalder Firma Kellermann und wohnte im Haus der ehemaligen Synagoge in der damaligen Carlstraße 38. Im Alter von nur 18 Jahren wurde er 1938 in das KZ Sachsenhausen deportiert. Am 11.10.1941 ist er in Mauthausen ermordet worden, er war 21 Jahre alt.
Breite Straße 32
Verlegung am 13. Oktober 2011
Johanna Bauchwitz
Frau Bauwitz wurde am 23.06.1868 in Luckenwalde geboren. Sie war die ledige Schwester des Luckenwalder Stadtverordneten Gustav Bauwitz, der bereits 1929 verstarb.
Frau Bauchwitz wohnte Breite Straße 5 und zuletzt im Haus der Familie in der Breiten Straße 32. Sie wurde mit dem 85. Alterstransport im Alter von 75 Jahren nach Theresienstadt deportiert. Am 15.06.1943 ist sie in Theresienstadt ermordet worden.
Puschkinstraße 18
Verlegung am 6. Juli 2010
Sigismund Cohn
Herr Cohn war Mitinhaber der Tuchgroßhandlung Friedrich Schneider. Bis etwa 1918 war er Stadtverordneter für eine bürgerliche Partei. In der Jüdischen Gemeinde hatte er von 1903 bis 1927 eine leitende Funktionen inne, zuletzt auch von 1937 an. Er wurde am 19.08.1942 mit dem 45. Alterstransport von Berlin nach Theresienstadt deportiert. Dort ist er verstorben. Sein Todesdatum ist unbekannt. Sein Bruder Oskar Cohn (SPD) war von 1912 bis 1918 Mitglied des Reichstags und 1919 Mitglied der Weimarer Nationalversammlung.
Friedrich Schneider
Herr Schneider, Jahrgang 1855, war Tuchgroßhändler. Die jüngste seiner vier Kinder, die Tochter Elly, verunglückte 1917 als 20-Jährige tödlich. Friedrich Schneider starb 1932. Er wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Luckenwalde begraben.
Flora Schneider, geb. Cohn
Frau Schneider war Sigismund Cohns Schwester und Friedrich Schneiders Ehefrau. In einem ihrer Briefe hat sie über den letzten Synagogengottesdienst berichtet, der am Freitagabend, dem 4. November 1938 stattfand – eine Woche vor dem Pogrom. Sie starb 1940 am 21. September, zwei Tage vor ihrem 80. Geburtstag, in Berlin und wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee begraben.
Gertrud Schneider, verehel. Hirsch
Sie war das älteste Kind von Friedrich und Flora Schneider. 1904 heiratete sie Hermann Hirsch, den Inhaber der Luckenwalder Bronzewarenfabrik. Das Ehepaar ist zusammen mit dem Sohn Robert, dessen Frau und ihrem Kind nach Palästina emigriert.
Erich Schneider
Herr Schneider, Jahrgang 1884, war der Sohn von Friedrich und Flora Schneider. Er wurde in der Tuchgroßhandlung seines Vaters ausgebildet und hat später in Berlin, Elberfeld und München gearbeitet. Am 1. Weltkrieg hat er als Freiwilliger teilgenommen. 1945 wurde er aus dem KZ Buchenwald befreit. Er wanderte nach Australien aus und starb dort ungefähr vier Jahre nach dem Krieg.
Kaethe Schneider, verehel. Hahn
Sie war das dritte Kind von Friedrich und Flora Schneider. Mit ihrem Mann Kurt Hahn ist sie 1939 nach Kuba emigriert.
Poststraße 27
Verlegung am 22. August 2009
Herrn Dr. med. Leo Schwarzweiß und seine Frau Else Schwarzweiß, geb. Josephson. Herr Schwarzweiß wurde am 14.08.1873 in Prenzlau geboren. Ab 1893 absolvierte er ein Medizinstudium in Berlin. Seine ärztliche Approbation erhielt er am 17.06.1898. 1898 bis 1899 vollzog Herr Schwarzweiß seinen Militärdienst. Von 1900 bis 1937 war er Arzt in Luckenwalde. 1910 verlobte er sich mit Else Josephson (Hochzeitsdatum unbekannt). Am 26.01.1912 wurde ihr gemeinsamer Sohn Hans in Luckenwalde geboren. An der russischen Front kämpfte Schwarzweiß von 1914 bis 1918. Dr. med. Leo Schwarzweiß war der letzte Vorsteher der Luckenwalder Synagogen-Gemeinde nach 1939.
Else Schwarzweiß wurde am 30.11.1884 in Neutomischel geboren.
Das Ehepaar wurde mit dem 73. Alterstransport am 06.11.1942 aus Berlin deportiert. Herr Schwarzweiß ist am 04.02.1943 und seine Frau Else am 03.01.1943 in Theresienstadt gestorben.
Puschkinstraße 48
Verlegung am 22. August 2009
Frau Charlotte Rieck, geb. Scherokosz. Sie wurde am 30.01.1886 in Berlin geboren und lebte von1918 bis 1939 in Luckenwalde. Mit dem Tod ihres Mannes, dem Prokuristen Willi Rieck, in Luckenwalde am 24.02.1944 verliert die Jüdin den relativen Schutz, den ihr die Ehe mit ihrem nichtjüdischen Partner geboten hatte.
Sie wurde am 19.04.1944 mit dem 104. Transport von Berlin nach Theresienstadt deportiert und ist am 15.05.1944 in Auschwitz verschollen.
In Gedenken an Familie Lewy vom 9. November 2023
Am Donnerstag, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, wurden in Luckenwalde wieder Stolpersteine verlegt. Dank einiger Spenden erinnern die goldenen Pflastersteine nun vor dem Grundstück Burg 30/31 an Else, Siegbert und Kurt Lewy.
Jochen Neumann, Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung, betonte wie wichtig es derzeit ist, jüdischen Opfern einen Namen zu geben. "Stellen Sie sich vor, Sie leben in einem Staat, in dem Ihre Kinder nicht zur Schule gehen dürfen, in dem Sie kein Theater, keine Bibliothek betreten und keinen öffentlichen Nahverkehr nutzen dürfen, in dem Sie sich nicht auf eine Parkbank setzen dürfen."
Detlev Riemer erzählte anschließend von seinen Rechercheergebnissen zum Leben der Familie Lewy. Siegbert Lewy gehörte die Hutfabrik "Max Basch" und er war letzter Vorsitzender der Luckenwalder Synagogen-Gemeinde. Gemeinsam mit Sohn Kurt wurde er während des Novemberpogroms 1938 verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht. Dort entlassen gelang der Familie die Flucht nach England und später in die USA; Besitz und Vermögen der Familie übernahmen die Nationalsozialisten.
In Gedenken an Familie Guttfeld vom 9. November 2022
Gestern jährte sich die Reichspogromnacht, in der die Verfolgung und Gewalt gegen Juden durch die Nationalsozialisten ihren traurigen Höhepunkt fand, zum 84. Mal. Auch in Luckenwalde wurde daran erinnert.
Vor dem Gebäude Grünstraße 25 wurden drei Stolpersteine verlegt, die an Kurt Guttfeld, dessen Frau Else und Tochter Regina erinnern. Der Jude und die "Arierin" heirateten kurz bevor die Nationalsozialisten sogenannte "Mischehen" verboten. Kurt Guttfeld war Elektromonteur und wurde auf der Arbeit von der Gestapo verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht.
Seine furchtbaren Erlebnisse schildert er im Briefwechsel mit Detlev Riemer, dem ehemaligen Luckenwalder Pfarrer: "In den folgenden Tagen lernten wir viel, hauptsächlich wie man im KZ überleben kann. Man darf nie die Aufmerksamkeit verlieren und nie auffallen. Da ich weder fett noch dünn, weder zu groß noch zu klein war, war es nicht zu schwer, in der Masse zu verschwinden. Es folgten drei Monate von Hunger, Kälte, schwerer Arbeit und grausamer Behandlung."
Als Kurt Guttfeld aus dem Konzentrationslager entlassen wurde, flüchtete er mit seiner Familie im April 1939 nach England. Vor dem letzten selbstgewählten Wohnort der Familie in der Grünstraße erinnern nun drei goldene Steine im Gehweg an das Schicksal der vertriebenen Familie.
Im Anschluss lud die Evangelische Kirchengemeinde zum Gang des Erinnerns ein. Vom jüdischen Friedhof im Grünen Weg ging es über mehrere Stationen bis zur ehemaligen Synagoge in der Puschkinstraße, die vor 125 Jahren gegründet wurde.
In Gedenken an Familie Steinhardt vom 15. September 2021
Gerade wurden vor dem Gebäude Parkstraße 73 in Luckenwalde fünf neue Stolpersteine verlegt. Sie erinnern an die jüdische Familie Steinhardt, die dort ein Geschäft hatte, bevor sie nach Palästina flüchten musste.
Künstler Gunter Demnig hat die Steine angefertigt, reist aber aus Pandemie-Gründen nicht mehr quer durch Deutschland, um sie zu verlegen. Den Einbau übernahm Andreas Zimmermann vom städtischen Bauhof.
Jochen Neumann, Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung, machte auf einen Jahrestag aufmerksam, der den Startpunkt zu großem Unrecht gebildet hatte. Heute vor 86 Jahren wurden die Nürnberger Rassegesetze erlassen, die das Leben von jüdischen Menschen stark einschränkten und ihnen im Prinzip alle Menschenrechte absprachen. Er dankte den Spendern aus der Stadtverordnetenversammlung, die die Finanzierung der Stolpersteine übernommen haben.
Detlev Riemer erzählte anschließend in gewohnter Weise aus dem Leben der Familie Steinhardt, wodurch das Einzelschicksal dieser Luckenwalder Bürger deutlich wurde. Julius und Malka Ester Steinhardt lebten mit ihren drei Söhnen Willi, Max und Karl Heinz über ihrem Geschäft in der Parkstraße. Die Jungen spielten hier Fußball oder Geige, bevor der Stempel "J" für Jude in den Pässen ein normales Leben unmöglich machte.
In Gedenken an David Schuster sowie Dr. Ernst und Marie Arndt vom 24. September 2020
Gestern wurden in Luckenwalde drei neue Stolpersteine verlegt. Vor dem Grundstück Burg 30/31 (heute Hundeauslaufwiese) erinnert ein Stein an David Schuster, der einst hier gearbeitet hatte. Er wurde 1938 nach Bentschen gebracht und interniert. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.
Vor dem Gebäude Puschkinstraße 53 liegen zwei Steine mit den Namen Dr. Ernst Arndt und Marie Arndt. Der jüdische Arzt und seine Frau, die dort wohnten, mussten 1933 nach Frankreich fliehen.
Die Verlegung von Stolpersteinen in Luckenwalde fand bereits zum 12. Mal auf Anregung des CDU-Stadtverbandes statt. Künstler Gunter Demnig, der die Idee dazu hatte und weltweit schon viele Stolpersteine verlegt hat, konnte dieses Mal nicht dabei sein. Die fachgerechte Verlegung übernahmen Mitarbeiter des Bauhofes.
Zum Beitrag: Verlegte Stolpersteine - Benennung der Geehrten
In Gedenken an Tadeusz Kubisch vom 7. Mai 2019
Gestern wurde vor dem Gebäude Käthe-Kollwitz-Straße 33 ein neuer Stolperstein verlegt.
Er erinnert an Tadeusz Kubisch, einen katholischen Polen, der in diesem Gebäude als Friseur tätig war. Mit den Polen-Erlassen von 1940 verboten die Nationalsozialisten den Kontakt zwischen Deutschen und Polen. Tadeusz Kubisch hatte eine deutsche Lebensgefährtin und wurde 1942 wegen dem „verbotenen Umgang mit einer Deutschen“ verhaftet. Auch seine Freundin wurde im Amtsgericht in der Lindenallee inhaftiert. Bei einem Fluchtversuch fügte Kubisch einem Aufseher eine Platzwunde zu und wurde daraufhin wegen versuchten Mordes angeklagt. Während das Verfahren gegen ihn noch lief und die NS-Justiz seine Akte füllte, vollstreckte die Gestapo bereits die erwartete Strafe. Am 8. Juli 1942 wurde Tadeusz Kubisch in Luckenwalde erhängt.
Der Stolperstein von Künstler Gunter Demnig zeigt den letzten selbstgewählten Wohnsitz an. Es ist bereits der 11. Stolperstein in Luckenwalde. Die Aktion wird vom CDU Stadtverband initiiert und erinnert an die Opfer der Nationalsozialisten. Detlev Riemer, ehemaliger Luckenwalder Pfarrer, hat erneut recherchiert und Aktenberge gewälzt, um die Geschichte dieses Luckenwalder Bürgers aufzudecken.
In Gedenken an die Familie Finkelstein vom 15. März 2018
Seit gestern erinnern in Luckenwalde acht weitere Stolpersteine an Menschen, die während des Dritten Reichs von den Nationalsozialisten verfolgt, verschleppt oder getötet wurden. Vor dem Gebäude Käthe-Kollwitz-Straße 56 baute Künstler Gunter Demnig die Steine in den Boden, um an das Schicksal von Fanny und Moritz Finkelstein und deren sechs Kinder zu erinnern.
Detlev Riemer hatte, wie schon in den Jahren zuvor, viel über das Leben der Familie herausgefunden. Doch was aus Moritz Finkelstein und den Söhnen Bruno, Toni und David geworden ist, ist unbekannt. Tochter Klara gelang die Flucht nach Palästina. Fanny Finkelstein und Tochter Bertha wurden 1941 erschossen, der Sohn Wilhelm in Auschwitz ermordet. Das Haus in Käthe-Kollwitz-Straße war ihr letzter frei gewählter Wohnsitz.
Die Stolpersteinverlegung war bereits die zehnte in Luckenwalde und wurde erneut vom CDU-Stadtverband initiiert.
Zum Beitrag: Verlegte Stolpersteine - Benennung der Geehrten
In Gedenken an die Eheleute Hoffnung und Frau Spitz vom 21.03.2017
Drei neue Stolpersteine wurden am 21. März im Luckenwalder Pflaster verlegt. Mit dem Projekt erinnert Künstler Gunter Demnig europaweit an Menschen, die unter der Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten leiden mussten. Vor dem Gebäude Breite Straße 18 wurden Steine für Anna Hoffnung und Julius Hoffnung verlegt, der 47 Jahre lang als jüdischer Arzt praktizierte, bevor das NS-Regime es verbot und beide in Theresienstadt ums Leben kamen.
Am Haag 1 erinnert ein weiterer Stolperstein an Henriette Spitz, die im Alter von 82 Jahren in ein Arbeitslager gesteckt wurde und 1943 im Sammellager Berlin N4 den Tod fand. Seit einigen Jahren initiiert der CDU-Stadtverband die Verlegung der Steine mit Unterstützung des ehemaligen Luckenwalder Pfarrers Detlev Riemer, der die Biographien der jüdischen Bürger recherchiert.
Zum Beitrag: Verlegte Stolpersteine - Benennung der Geehrten
In Gedenken an Familie Seligmann vom 22.06.2015
Für Julius und Margarete Seligmann, deren Sohn Harry und dessen Frau Julia Seligmann wurden am 22. Juni 2015 vor dem Haus in der Parkstraße 73 Stolpersteine verlegt.
Julius und Margarete Seligmann verkauften in Luckenwalde Kurzwaren und Damenhüte, bevor sie von den Nationalsozialisten deportiert und in Auschwitz ermordet wurden.
Harry und Julia Seligmann konnten 1939 nach Bolivien flüchten und sahen ihren letzten freigewählten Wohnsitz in der Parkstraße nie wieder.
Der Künstler Gunter Demnig verlegt in ganz Europa Steine mit Gedenkplaketten, damit die Namen der Opfer des Dritten Reiches nicht in Vergessenheit geraten.
Zum Beitrag: Verlegte Stolpersteine - Benennung der Geehrten
In Gedenken an Herrn Ertner und Familie Hirschfeld/Sander vom 06.08.2014
Am 6. August 2014 verlegte Gunter Demnig in Luckenwalde vier neue Stolpersteine. Die Steine mit den Messingplaketten in den Gehwegen erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus und werden europaweit vor den letzten selbst gewählten Wohnhäusern dieser Menschen verlegt.
Vor dem Wohnhaus Dahmer Straße 28 erinnert nun ein Stolperstein an Arno Ertner, der 1904 geboren wurde. 1941 wurde er verhaftet, nach Sachsenhausen gebracht und am 15. Februar 1943 in Dachau ermordet. Der Stolperstein für Herrn Ertner ist der erste in Luckenwalde, der nicht an einen Menschen jüdischen Glaubens erinnert, sondern an ein Opfer der Nationalsozialisten, das im christlichen Widerstand tätig war. Während der Stolpersteinverlegung lasen die Töchter von Arno Ertner aus dessen letzten Briefen vor.
In der Poststraße erinnern drei weitere Stolpersteine an das Schicksal der Familie Hirschfeld/Sander. Toni Hirschfeld wurde 1887 geboren und wohnte mit ihrer Familie in der Poststraße 5. 1942 wurden sie und ihr Ehemann Walter Hirschfeld, Jahrgang 1877, in das Warschauer Ghetto deportiert und dort ermordet. Ihre Mutter Emma Sander war 1862 geboren worden und erlitt das gleiche Schicksal in Theresienstadt.
Zum Beitrag: Verlegte Stolpersteine - Benennung der Geehrten
In Gedenken an Herrn Boche und Familie Rindenau vom 11.06.2013
Gemäß dem Gedanken "Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist." erinnert der Künstler Gunter Demnig seit Jahren an Menschen, die während der NS-Zeit vertrieben, verfolgt oder getötet wurden. Sein Projekt Stolpersteine führt ihn durch ganz Europa. Vor dem letzten frei gewählten Wohnsitz der Menschen lässt er Steine mit einer Messingplatte in den Boden ein, die mit den Daten an die Opfer der NS-Herrschaft erinnern.
In Luckenwalde werden seit 2009 regelmäßig Stolpersteine auf Initiative des CDU-Stadtverbandes unter Mithilfe von Herrn Detlev Riemer verlegt. Seit dem 11. Juni erinnert vor dem Haus Poststraße Nr. 13 ein Stolperstein an das Schicksal von Gerhard Boche. Dieser Luckenwalder wurde 1921 geboren. 1944 wurde er verhaftet und wegen "wehrkraftzersetzender Äußerungen" zum Tode verurteilt. 1944 wurde er im Alter von 23 Jahren in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Auch der Rest seiner Familie hat schwer unter der Zeit der NS-Herrschaft gelitten.
Vor dem Gebäude Parkstraße 73 verlegte Demnig drei Stolpersteine zur Erinnerung an die Familie Rindenau. Frau Dora Rindenau wurde 1883 als Dora Preminger geboren und im Alter von 59 Jahren nach Riga deportiert. Ihr weiteres Schicksal, sowie das ihrer Kinder Berta und Philipp Rindenau, ist unbekannt. Berta Rindenau wurde 1938 mit 19 Jahren in die Heil- und Pflegeanstalt Teupitz eingewiesen. 1942 wurde sie ebenfalls nach Riga deportiert. Ihr ein Jahr jüngerer Bruder Philipp wurde 1938 nach Polen abgeschoben. Von dort konnte er 1939 in die Sowjetunion fliehen.
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In Gedenken an Frau Marcus und Familie Schneider vom 22.10.2012
Am 22. Oktober 2012 wurden in Luckenwalde auf Initiative des CDU-Stadtverbandes vier weitere sogenannte Stolpersteine verlegt. Diese erinnern an Luckenwalder Bürger, die während der NS-Herrschaft verfolgt, vertrieben oder ermordet wurden. Künstler Gunter Demnig freute sich, wieder hier zu sein. Über 30.000 der Messingplatten hat er bereits in ganz Europa verlegt. "Das ist keine Routine. Immer wieder ist es ein neues Schicksal." Stolpersteine heißen die Erinnerungszeichen, weil man mit Kopf und Herz stolpern solle. Sich mit dem Leben eines jüdischen Bürgers zu beschäftigen, sei eine andere Form des Geschichtsunterrichts, als in Büchern Zahlen von Todesopfern zu lesen. Auch die Arbeitsgemeinschaft Schulhistorik der Friedrich-Ebert-Grundschule legte Rosen nieder.
S. E. der Botschafter des Staates Israel in Deutschland, Herr Yaakov Hadas-Handelsman, betonte, wie wichtig diese Aktion sei. Die Nationalsozialisten hätten diesen verfolgten Menschen den Namen nehmen wollen. Das Judentum lehre, dass ein Name mehr ist als nur ein Name. Jeder Mensch sei eine ganze Welt, voller Talente, Träume und Hoffnungen. "Die Stolpersteine sind ein kleiner Sieg über die Gleichgültigkeit und das Vergessen."
Pfarrer Detlev Riemer (rechts im Bild) hatte die Namen und Lebensläufe der verfolgten Luckenwalder Juden recherchiert und erzählte von deren Leben in der Stadt und wie es z. T. beendet wurde.
Vor dem Gebäude Markt 6, dem letzten frei gewählten Wohnsitz von Emma Marcus, wurde ein Stolperstein mit ihrem Namen verlegt. Frau Marcus wurde 1868 als Emma Kronheim geboren, war die Witwe des 1914 verstorbenen Luckenwalder Stadtrats und Bankiers Nathan Marcus und wurde im Alter von 74 Jahren nach Theresienstadt deportiert und dort ermordet. Vor dem Grundstück Zinnaer Straße 15 wurden drei Stolpersteine für die Familie Schneider verlegt. Herr Leo Schneider, Jahrgang 1894, wurde 1935 wegen Beleidigung des Führers verhaftet und im Gefängnis Berlin-Moabit zu Tode geprügelt. Seine Frau Hanna Schneider, geborene Berlin, Jahrgang 1895, wurde als Staatenlose 1938 nach Polen abgeschoben. Am 21. September 1942, dem Versöhnungstag, wurde sie in Wilna erschossen. Der Sohn der beiden, Max Schneider, 1922 geboren, wurde 1938 nach Polen abgeschoben. 1939 emigrierte er nach Palästina und überlebte so den Holocaust.
Dank der Stolpersteine werden diese vier jüdischen Luckenwalder nicht vergessen. An den Geburtsdaten der in diesem Jahr Geehrten ist ersichtlich, dass die Grausamkeit und der Wahnsinn der Nationalsozialisten weder vor einem hohen Alter noch vor der Jugend Halt machte.
Leider konnten in diesem Jahr erstmalig keine Verwandten der zu Ehrenden eingeladen werden, laut Auskunft von israelischen Verwandten der ebenfalls in Luckenwalde mit Stolpersteinen geehrten Bürger lebt Max Schneider nicht mehr.
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In Gedenken an Frau Rosenthal, Herrn Leubuscher und Frau Bauchwitz vom 13.10.2011
Drei weitere goldene Stolpersteine zieren seit dem 13. Oktober 2011 die Straßen von Luckenwalde. Sie wurden auf Initiative des Luckenwalder CDU-Verbandes verlegt, um an Luckenwalder Bürgerinnen und Bürger zu erinnern, die während der Herrschaft der Nationalsozialisten vertrieben, verfolgt oder getötet wurden. Im Rahmen dieses Projektes hat Künstler Gunter Demnig bereits 32.000 der goldenen Plaketten in ganz Europa verlegt. "Ich freue mich über jeden Stein, der noch dazu kommt."
"Das ist eine sehr schöne Art und Weise mit der Geschichte umzugehen.", so Landtagsabgeordneter Sven Petke. Das Besondere an dieser Aktion sei, dass die Steine im alltäglichen Leben verankert seien und an konkrete Menschen erinnern. Pfarrer Detlev Riemer begann seine Rede mit einem jüdischen Segensspruch. Er erinnerte sich daran, dass sich vor einem Jahr der Enkel von Malwine Rosenthal auf der Suche nach der Großmutter an ihn gewandt hatte. Schließlich habe man herausgefunden, dass diese von 1925 bis 1938 in Luckenwalde gelebt hatte. Ihr letzter frei gewählter Wohnsitz war in der Carlstraße, heutige Puschkinstraße 38, im Haus der Synagoge. Mit dem ersten großen Alterstransport 1942 wurde sie im Alter von fast 90 Jahren deportiert und starb am 30. November 1942 in Theresienstadt. Vor der Synagoge in der Puschkinstraße erinnert nun ein Stolperstein an sie und ihr Schicksal. Zur Verlegung waren auch Angehörige von Malwine Rosenthal nach Luckenwalde gekommen.
Ebenfalls im Haus der Synagoge hat Wolfgang Leubuscher, ein Lehrling der Luckenwalder Firma Kellermann, gewohnt. 1938 wurde er in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert. Damals war er 18 Jahre alt. Am 11. Oktober 1941 wurde er in Mauthausen ermordet. Sein Stolperstein in der Puschkinstraße neben dem von Frau Rosenthal macht deutlich, dass die brutale Herrschaft der Nationalsozialisten vor niemandem Halt machte und Opfer aller Altersstufen forderte.
Ein weiterer Stolperstein erinnert vor dem Gebäude Breite Straße 32 an die Geschäftsfrau und Schwester eines ehemaligen Luckenwalder Stadtverordneten Johanna Bauchwitz. Im Alter von 75 Jahren wurde sie nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 15.06.1943 ermordet wurde.
Die drei goldenen Plaketten im Stadtbild sind ein Mahnmal, das dazu beitragen soll, die Gewalt, Unmenschlichkeit und Verbrechen des Dritten Reiches in Erinnerung zu behalten. Die Opfer sind und bleiben unvergessen. Stolpersteine sollen auch zur Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte anregen. In der Schule bestehe Geschichtsunterricht oft nur aus Zahlen, aber hier gehe es um konkrete Menschen, so Landtagsabgeordnete Anja Heinrich. Geschichte aus Büchern zu lernen sei das eine - sie zu erleben, etwas ganz anderes.
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In Gedenken an Familie Cohn/Schneider vom 06.07.2010
Künstler Gunter Demnig verlegte am 06. Juli 2010 um 11.00 Uhr in Luckenwalde, Puschkinstraße 18 zum zweiten Mal in unserer Stadt sechs STOLPERSTEINE. Sie gelten dem Andenken an die jüdische Familie Cohn/Schneider, die in diesem Haus wohnte. "Mit der Verlegung dieser sechs Steine wird symbolisch das zusammengeführt, was zusammengehört", so Pfarrer Detlev Riemer. Er sprach auch die Worte der Erinnerung an die Luckenwalder Bürger Herrn Sigismund Cohn, Frau Flora Schneider, Herrn Friedrich Schneider, Frau Gertrud Hirsch, Herrn Erich Schneider und Frau Käthe Schneider, denen diese Stolpersteine gewidmet sind.
Als besonders liebe Gäste konnte der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Luckenwalde und Mitglied des Landtages Brandenburg Sven Petke den Gesandten der Botschaft des Staates Israel Emmanuel Nahshon und Frau Miriam Lensky mit Gatten und das Mitglied der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages Herrn Rüdiger Kruse begrüßen.
Herr Petke begrüßte diese Aktion, damit wird Erinnerung wach gehalten und in die Gegenwart geholt. Deshalb auch ein herzliches Willkommen von ihm an die anwesenden Schülerinnen und Schüler der Friedrich-Ebert-Grundschule.
Miriam Lensky erinnerte in bewegenden Worten an die Geschichte ihrer Familie. Sie ist die Urenkelin von Flora Schneider. Sie sprach ihre tiefste Anerkennung und Dank für das Gedenken an ihre Familie in der Stadt Luckenwalde aus.
Auch MdB Rüdiger Kruse würdigte den Ort der Erinnerung und Mahnung, als Ort wo wir auf Menschen, auf Geschichte stoßen, stolpern die zu uns gehört. Sechs Menschen wurden aus unserer Mitte gerissen, die Stolpersteine machen das Ungeheuerliche nicht erfassbarer aber sie schaffen Erinnerung. Er zeigte sich dankbar für den Besuch von Familie Lensky aus Israel und die Teilnahme des israelischen Gesandten Herrn Nahshon. Er wertete dies auch als Zeichen der Versöhnung.
Gunter Demnig sprach über die breite Resonanz seiner Aktion "Stolpersteine". Sie zeigt, wie Deutschland mit seiner Vergangenheit umgeht und sie verändert auch das Stadtbild. Die Jugend erfährt an Einzelschicksalen Geschichte und Zeitzeugen erinnern sich an diese Menschen und ihre Schicksale. Dadurch wird "Erinnerung durch das rübergehen über diese Steine blankpoliert".
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In Gedenken an Frau Rieck und Familie Schwarzweiß vom 22.08.2009
Die Verlegung der ersten drei Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig in Luckenwalde erfolgte am 22. August 2009 um 11.00 Uhr.
Neben den Initiatoren, dem CDU-Stadtverband, nahmen die Bürgermeisterin und der israelische Botschafter in Deutschland an der Zeremonie teil.
Sven Petke (re. - MdL; Vorsitzender CDU-Stadtverband) begrüßte die Teilnehmer. "Die Anwesenheit des israelischen Botschafters in Deutschland Exzellenz Yoram Ben-Zeev an der Verlegung der Stolpersteine gibt der Veranstaltung einen besonderen Rahmen". Er erinnerte daran, dass "der Holocaust an den Orten begann, wo die Opfer lebten. Die Verlegung von Stolpersteinen ist auch Erinnerung an die anderen Opfer der NS-Zeit. Stolpersteine sind auch Orte der Erinnerung."
Er dankte Pfarrer Detlev Riemer führ seine jahrzehntelangen Forschungen zur Geschichte der Luckenwalder Juden. Ohne diese Arbeit wäre die Verlegung nicht möglich gewesen.
Pfarrer Riemer (li.) erinnerte an beiden Verlegungsorten an die Biografien der Geehrten.
Die Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Frau Dr. Heidemarie Migulla gedachte mit dem Gedicht von Max Zimmering "Einmal noch schaue zurück" sehr emotional dem Anlass und seinem Inhalt. Die Stadtverordnetenversammlung stimmte am 26. Mai 2009 dem Vorhaben zu und unterstützt es.
Bevor Gunter Demnig die ersten Stolpersteine in der Poststraße einsetzte, resümierte er Werdegang, Ausmaß und Inhalt der von ihm initiierten Aktion. Diese nimmt jetzt auch internationalen Charakter an. Luckenwalde ist die 474. Kommune in Deutschland, wo Stolpersteine an jüdische Mitbürger erinnern. "Bürger tragen das Ganze. Über die Stolpersteine finden auch viele ehemalige jüdische Mitbürger und ihre Nachfahren wieder nach Hause. Stolpersteine: Man stolpert mit Kopf und Herzen und beim Lesen muss man sich verbeugen."
An folgenden Orten im Stadtgebiet wurden Stolpersteine vor den letzten Wohnsitzen der ehemaligen jüdischen Einwohner in den Gehweg eingesetzt:
In der Poststraße 27 für Herrn Dr. med. Leo Schwarzweiß und seine Frau Else Schwarzweiß, geb. Josephson und in der Puschkinstraße 48 für Frau Charlotte Rieck, geb. Scherokosz.
Zum Abschluss legte Frau Torda Rietdorf eine Rose und, einem jüdischem Brauch folgend, einen Kieselstein an beiden Orten des Gedenkens nieder.
Die Aktion Stolpersteine soll fortgesetzt werden, um mit einer möglichst großen Zahl an Stolpersteinen in unserem Stadtbild die Namen der Opfer auf dem Merkzeichen "lebendig" werden zu lassen.
Der israelische Botschafter in Deutschland Exzellenz Yoram Ben-Zeev (l.) erhält vom Ehepaar Ruth und Herbert Fiedler zur Erinnerung an seinen Besuch in Luckenwalde das von ihnen herausgegebene Buch "Hachschara . Vorbereitung auf Palästina . Schicksalswege".
Zum Beitrag: Verlegte Stolpersteine - Benennung der Geehrten
Sponsoren für die verlegten Stolpersteine
- 2009 - Heimatverein Luckenwalde
- 2009 - Daniel Mauersberger, Prenzlau
- 2009, 2010, 2011, 2012, 2013, 2014, 2018 - Sven Petke, Luckenwalde "Die Stolpersteine machen die Erinnerung an die Menschen lebendig, die in Luckenwalde lebten und von den Nationalsozialisten vernichtet und vertrieben wurden."
- 2009, 2010, 2011, 2012, 2014, 2018 - Katherina Reiche, Luckenwalde "Nur wer die Vergangenheit versteht, kann die Zukunft gestalten."
- 2009, 2010, 2014 - Torda Rietdorf, Luckenwalde
- 2009, 2016, 2017, 2018, 2021, 2022 - Harald-Albert Swik, Luckenwalde
- 2009 - Kornelia Wehlan, Luckenwalde
- 2010, 2011, 2018 - Rüdiger Kruse MdB, Hamburg
- 2010, 2012, 2013, 2014, 2017, 2018 - Ruth und Dr. Herbert Fiedler, Luckenwalde
- 2010 - Dr. Miriam Lensky und Professor Yaacov Lensky, Israel
- 2010, 2012 - Detlef von der Heide und Elisabeth Herzog-von der Heide, Luckenwalde
- eine anonyme Spende 2010
- 2011 - Labortechnik Ziege e. K., Laborbedarf von A - Z, Luckenwalde
- 2014 - Dr. Jürgen Meyer-Wilmes, Berlin
- 2017 - Dr. med. Gottfried Ziege, Luckenwalde
- 2019, 2020 - CDU-Stadtverband Luckenwalde
- 2021 - Norbert Jurtzik, Luckenwalde
- 2021, 2022 - Elisabeth Herzog-von der Heide, Luckenwalde
- 2021 - Erik Scheidler, Luckenwalde
- 2021 - Felix Thier, Luckenwalde
- 2021- Manfred Thier, Luckenwalde
Die Aktion Stolpersteine soll fortgesetzt werden, um mit einer möglichst großen Zahl an Stolpersteinen in unserem Stadtbild die Namen der Opfer auf dem Merkzeichen „lebendig“ werden zu lassen.